Definitionen: Chemische Reaktionen oder physikalische Umwandlungen, die von selbst, ohne Einwirkung von außen, ablaufen; alle spontanen Prozesse sind irreversibel, d.h. nicht durch infinitesimal kleine (z.B. dq, dw) Störungen umkehrbar.
Eine Umkehrung ist nie beobachtet worden, obwohl es nicht dem 1.Hauptsatz widersprechen würde. Denn bei einem idealen Gas gilt:
Eine Umkehrung wurde nicht beobachtet, obwohl sie wieder mit 1.Hauptsatz vereinbar wäre. Die Begründung ist folgende:
Wir müssen Zustandsfunktion S = S(V,T) finden, die Richtung spontaner Prozesse angibt. Diese Größe bezeichnen wir Entropie. |
Wir betrachten eine Wärmekraftmaschine (Carnot-Maschine):
Wie groß ist der Wirkungsgrad ![]() |
Wobei: ![]() ![]() |
Gas | Schritt | Reservoir: T1 | Reservoir: T2 | Arbeitssumme |
hierzu: ideales Gas | ||||
![]() | ||||
![]() ![]() | (1) | -![]() | -nRT1 ln![]() |
|
![]() | ||||
![]() | ||||
![]() | (2) | -nCV (T1 - T2) | ||
![]() ![]() | ||||
![]() | ||||
![]() ![]() | (3) | +![]() | nRT2 ln![]() |
|
![]() | ||||
![]() | ||||
![]() | (4) | nCV (T1 - T2) | ||
![]() ![]() | ||||
Auf der Suche nach Entropiefunktion S = S(V,T) betrachten wir den Carnot-Kreisprozeß:
Anmerkung:
__________ Dies gilt nicht nur für ein ideales Gas als Arbeitsmedium, sondern
allgemein. Man sollte sich merken, daß steigt, wenn T1 erhöht wird.
Wir gehen vom Carnot-Kreisprozeß aus: ![]() ![]() ![]() ![]() |
Denn: ![]() ![]() ![]() ![]() |
Damit gilt also:
Interpretation: Die Summe der reduzierten Wärmen ist für reversible
Kreisprozesse
0:
Ein beliebiger reversibler Kreisprozeß kann durch infinitesimal kleine Carnot-Kreisprozesse approximiert werden.
Daraus ergibt sich folgender Grenzwert:
Die Funktion hat damit die Eigenschaften einer Zustandsfunktion. Dies führt
zur thermodynamischen Definition von Entropie:
Gibt S auch die Richtung spontaner irreversibler Prozesse an? |
Wir betrachten einen modifizierten Carnot-Prozeß mit 2 irreversiblen Schritten (2) und (4). |
Für einen Kreisprozeß mit irreversiblen Teilschritten gilt:
Wir betrachten folgenden Kreisprozeß:
Da der 1.Teilschritt irreversibel ist, gilt:
In reversiblen Teilschritten resultiert:
Wir erhalten für den gesamten Kreisprozeß:
Zustandsänderungen in einem isolierten System haben folgende Entropieänderungen zur Folge:
Die Entropie gibt somit die Richtung irreversibler Prozesse an. Ein solcher Prozeß
liegt genau dann vor, wenn S > 0 gilt. Wir fassen unsere Ergebnisse zu S = S(V,T)
bzw. S = S(p,T) zusammen:
Nach dem 2.Hauptsatz gilt S2 - S1 > 0. Fakt ist, daß Zustand (2) ungeordneter als Zustand (1) ist. Molekeln in (2) haben mehr Möglichkeiten, sich in V 2 zu verteilen, also mehr Realisierungsmöglichkeiten. Dieser Zustand ist folglich viel wahrscheinlicher!
S ist Maß für Unordnung! |
Was ist der Zusammenhang zwischen S und der Unordnung eines Zustandes? Oder mit anderen Worten:
S![]() |
Daraus folgt WN(V 1) = W1(V 1)N. Die Wahrscheinlichkeiten sind multiplikativ
verknüpft. Kommen wir nun zurück zu f(W) S. S ist eine extensive
thermodynamische Variable, d.h. S2N = SN + SN. Wir suchen also eine Funktion,
durch die:
Dies erfüllt gerade der Logarithmus:
Warum handelt es sich bei der Konstanten vor dem Logarithmus um die BOLTZMANNkonstante kB? |
Wir betrachten die isotherme reversible Expansion eines idealen Gases: |
dU = dq + dw = dq - pdV = CV dT - pdV = 0 |
dqrev = -dw = pdV ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() |
![]() ![]() ![]() ![]() |
Wir betrachten den Fall V =const.:
Es resultiert hiermit:
Daraus folgt wiederum die Beziehung:
Wir betrachten einen reinen Stoff und wollen wissen, wie Phasenumwandlungen und
Entropieänderung S zusammenhängen:
Nach der TROUTONschen Regel gilt näherungsweise:
Wie groß ist S(T), ausgehend von T = 0![]() |
S(t) = S(T = 0) + ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() |
Man wird sich nun fragen, wie groß die Entropie beim absoluten Nullpunkt ist: S(T = 0) =? Dazu kühlen wir im Gedankenexperiment einen Festkörper langsam ab, so daß ein perfekter Kristall vorliegt.
Alle perfekten (im inneren thermischen Gleichgewicht befindlichen) Kristalle haben dieselbe Entropie
S(T = 0), d.h. S![]() ![]() |