5.4 Licht und Materie - Korpuskel und Welle

5.4.1 Licht als elektromagnetische Welle

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DL  = |L1 - L2|= n .c

5.4.2 Licht als Korpuskel

Erste Beobachtung durch Photoeffekt (Heute 1887, später HALLWACKS, LENARD)

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Interpretation:
Das Licht gibt dem Elektron einen Schubs, der umso stärker ist, je größer die Frequenz n des verwendeten Lichtes ist. PLANCK stellte diese Theorie um 1900 auf; EINSTEIN erhielt 1905 dafür den Nobelpreis.
Eg  oc  nLicht

E  = h.n
 g

Licht besteht aus einzelnen Korpuskeln ( Photonen).

Eg = h.n = h .w-- =_  h.w
              2p

h nennt man das PLANCKsche Wirkungsquantum. Dessen Wert beträgt 6,626 . 10-34 Js. Eine interessante Konsequenz hieraus ist:

E = h .n = mc2

Damit erhält man die kinetische Masse eines Photons:

|---------|
|     h.n-|
-mg-=--c2--

Exkurs: Komplexe Zahlen
PIC

Eulersche Darstellung und Polarkoordinaten-Darstellung einer komplexen Zahl z = x + iy sind äquivalent:

 if
e  = cos(f)+ isinf

e-if = cos(- f)+ isin(-f) = cos(f) - isin(f)

Der Beweis erfolgt mit den TAYLORentwicklungen der Funktionen ex, sin(x) und cos(x).

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|-------|
-i2-=--1-|

z = x + iy

z = r(cos(f)+ isin(f))

z = reif

Der Betrag folgt anschaulich mittels des Satzes von PYTHAGORAS anwendbar auf die Darstellung in der komplexen Zahlenebene:

         V~ -------
|z|= r =  x2 + y2

Die Projektionen auf die jeweiligen Achsen ergeben sich durch:

Re(z) = x = r cos(f)

Im(z) = y = r sin(f)

Die konjugiert komplexe Zahl folgt durch Spiegelung an der reellen Achse:



z = x + iy z* = x - iy
z = reif z* = re-if


Des weiteren lassen sich damit Sinus und Kosinus mit komplexen Exponentialfunktionen darstellen:

         if    -if          if   -if
cos(f) = e--+-e---, sin(f) = e---e---
            2                2i

5.4.3 Materie als Welle

Bei Licht besteht ein sogenannter Dualismus Welle - Korpuskel. Für den Impuls einer elektromagnetischen Welle ergibt sich:
      h .n   h
m .c =--c- = c-

Im Jahre 1923 stellte DE BROGLIE die Theorie auf, daß Materie analog zu Licht eine Wellennatur besitzt:

       h-
m .v = c

Hieraus ergeben sich folgende Konsequenzen:

Nachweis zur Energiequantelung: FRANCK-HERTZ-Versuch (1914):
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5.4.4 Elektromagnetische Wellen im Vakuum im Dreidimensionalen

|---------------------|
|@2-        2         |
-@t2Y(r,t)-=-c /_\ -.Y(r,t)

Wir machen folgenden Ansatz:

         integral  3       i(kr-wt)
Y(r,t) =  d k  a(k)e  ----
              Harmonische Welle

Eingesetzt in die Differentialgleichung ergibt sich:

(- iw)2 .Y(r,t) = (ik)2 .Y(r,t)

Hieraus folgt dann:

w2 = c2k2

Hieraus folgt nun die Dispersionsrelation für freie Lichtwellen im Vakuum:

|-------|
-w =-c-.k

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Auch gilt:

w = c.2p-
       c

   c
w. 2p-= n .c = c

5.4.5 Materiewellen

Wir benutzen die Formel für die DE BROGLIE-Wellenlänge:
     h
c = -----
    m .v

Damit gilt:

v = --h--= -h .k
    m .c   m

Dies entspricht der Gruppengeschwindigkeit @w-
 @k. Somit gilt durch Integration:

|----------------|
|           h  2 |
w(k) = w0 + 2m-k |
-----------------

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Relativistisch korrekt ist folgendes:

                      V~ ------------
         V~ -------      (m0c )2
w(k) = c. k20 + k2 = c.  --h-  + k2

Damit gilt durch partielles Ableiten nach k:

      @--     ------k-----
v(k) = @kw = c. V~ (m0c-)2---2
                  h    + k

Wellengleichung für Materiewellen:
Die nichtrelativistische SCHRÖDINGERgleichung lautet:
ih-@Y(r,t) = - h2- /_\ Y(r,t)
  @t          2m

Da es sich um eine partielle Differentialgleichung handelt, machen wir wieder einen Ansatz als FOURIERtransformierte:

          1    integral         ikr- wt
Y(r,t) =----32   d3ka(k)e(    )
        (2p)

Durch Einsetzen von Y(r,t) in die SCHRÖDINGERgleichung, erhält man:

      -h- 2
w(k) = 2m k f¨ur k«  k0

Wellengleichung für relativistische Materiewellen:
[                   ]
 -1 @--      (m0c-)2
 c2 @t2 -  /_\  +  h     Y(r,t) = 0

Man nennt diese auch KLEIN-GORDAN-Gleichung. Es wird wieder der Ansatz als FOURIERtransformierte verwendet:

               integral 
Y(r,t) =--1-3   d3ka(k)ei(kr- wt)
        (2p)2

Durch Einsetzen resultiert:

  (w )2  (m  c)2
-  --  +   -0--  + k2 = 0
    c       h

Für m0'-->0 (Photonen) folgt aus der KLEIN-GORDON-Gleichung die Wellengleichung für elektromagnetische Wellen.

Interpretation von Y:

r(r ,t) = |Y|2 = Y*Y wird als Aufenthaltswahrscheinlichkeit interpretiert. Es gilt folgende sehr wichtige Normierungsrelation:

|-------------|
|  integral     3     |
|     rd r = 1|
-V'--> oo ---------

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Illustration von Feder-Pendel (harmonischer Oszillator):
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Da sich nur stehende Materiewellen im Potential befinden, sind nur diskrete Energieniveaus möglich. Dies führt also zu einer Quantelung der Energie.