6.1 Die MAXWELLgleichungen und ihre Lsung im Vakuum

Im Vakuum gilt natrlich r = 0 und j = o. Wir betrachten als Ausgangspunkt das System der MAXWELL-Gleichungen:

Wir bilden nun jeweils die Rotation der dritten Gleichung:

    (     )       @B-
 \~/  ×  \~/  × E +  \~/  × @t = 0

Nun folgt durch Auflsen des doppelten Kreuzproduktes und mit der ersten und vierten MAXWELL-Gleichung:

 (    )         @ 1 @
 \~/  \ ~/ E -  \~/ 2E +--2 --E = 0
--  --         @tc  @t
   0

Somit gilt:

 2    -1-@2
 \~/  E - c2@t2E = 0

Damit ergibt sich also die Wellengleichung fr das elektrische Feld E:

|-------------|
|DE  = 1-@2-E |
-------c2@t2--|

Die Lichtgeschwindigkeit im Vakuum berechnet sich folgendermaen:

c =  V~ -1-
     m0e0

In Medien folgt mit der entsprechenden Dielektrizittszahl er und der Permeabilittszahl mr:

       1
v =  V~ m-m-e-e
      0 r 0 r

Im Vakuum gilt also v = c. Die Wellengleichung des magnetischen Feldes B folgt analog:

|-------------|
|      1 @2   |
|DB  = -2--2B |
-------c-@t---

6.1.1 Spezielle Lsung: Ebene Welle in x-Richtung

Wir man durch Einsetzen in die Wellengleichungen berprfen kann, stellt folgende Funktion fr Bx = By = Ex = Ez = 0 eine Lsung dar:
|----------------------------------|
|           k             1        |
Bz(x,t) = E0 w sin(kx- wt) = c Ey(x,t)
------------------------------------

Die zugehrige Dispersionsrelation lautet:

|------|
|k   1 |
|w-= c |
-------

Damit folgt also:

         (       0      )
B(x, t) =         0
          1E  sin(kx - wt)
          c  0

        (             )
                0
E(r,t) =  E0sin(kx - wt)
                0

Die Vektoren des elektrischen und magnetischen Feldes stehen somit senkrecht aufeinander:

B .E = 0

PIC

            (      )
             k-        E2-
E × B = E ×  w × E  =  w k

Der Vektor senkrecht auf E und B zeigt somit in Richtung des Ausbreitungsvektors k der elektromagnetischen Welle. Speziell gilt fr unser Beispiel:

        (              )   (             )    (1  2  2        )
                0                 0            cE 0 sin (kx -wt)
E × B =   E0 sin(kx- wt)  ×   E0   0         =         0
                0            c sin(kx - wt)            0

6.1.2 Energie, Intensitt einer elektromagnetischen Welle

Man kann zeigen, da die beiden Energiedichten gleich gro sind:

                   (  2)
wmag = -1-B2 =  -1-  E2- =  -1-2E2 =  1e0E2 = wel
       2m0      2m0  c      2m0c       2

Gesamtenergie:
Diese folgt durch Addition der beiden Energiedichten:
                              |-------|
                       1      ||E |.|B ||
w = wel + wmag = e0E2 =--B2 = |-------|
                       m0     ---m0c---

Intensitt einer elektromagnetischen Welle:
Wir definieren:
   /\  Mittlere-Leistung  -Energie--
I=   Flcheneinheit  = Flche.Zeit

Mit der zuvor berechneten Energiedichte w erhalten wir:

I  = w.c = |E|.|B-|
 0           m0

Fr die zeitlich gemittelte Intensitt folgt:

<I>  =_  I = <w>.c

Beispiel:
Wir berechnen diese Gren speziell fr folgende Felder:
        (       0      )
E(x,t) =  E sin(kx - wt)
           0    0

        (       0      )
B(x,t) =        0
          E0sin(kx - wt)
           c

Fr die Energiedichte erhalten wir:

     |E-|.|B-|  E0-.B0   2
w =    m0c  =   m0c  sin (kx- wt)

Wir wollen diese Gre zeitlich mitteln. Dazu mitteln wir die quadratische Sinusfunktion ber volle Perioden hinweg, womit folgt:

 integral pw
   sin2(kx- wt) dt
                    1p-
0-------p--------= -2pw = 1
        w           w    2

Der Mittelungsfaktor ist also gleich 1
2. Damit gilt also:

<w > = E0B0-.1 = Eeff .Beff mit Eeff =  V~ E0 und Beff = B V~ 0
       m0c  2      m0c               2             2

Fr die zeitlich gemittelte Intensitt folgt:

I = <w >.c = Eeff .Beff
               m0

Auerdem definieren wir den sogenannten Poynting-Vektor (Intensittsvektor):

|----------|
|   E × B  |
S  =_ --m0-- |
-----------

Speziell fr unser Beispiel gilt:

    ( -1- 2   2       )
      m0cE0 sin(kx - wt)
S =           0
              0

Der Poynting-Vektor zeigt also die Richtung des Energieflusses an, whrend der Betrag dessen Gre angibt.

6.1.3 Impuls von elektromagnetischen Wellen

PIC

Fr die Kraft des elektrischen Feldes auf die Ladung q ergibt sich:

                  dv
FE = q.E(x,t) = m .-dt

Damit folgt fr die Geschwindigkeit der Ladung:

v = vy .ey = q.E-t = q|E|tey
            m      m

PIC

vy = q.|E-|.t
      m

Darber hinaus resultiert fr die Kraft des magnetischen Feldes auf die Ladung q:

Fb = q.v× B(x, t)

                   |E |.|B |
Fx = q.vy .|B-|= q2 .-m----.t
      immer >0

Mit dem zweiten NEWTONschen Axiom dp-
dt = F folgt natrlich durch Integration:

     integral t
p =   F dt
    0

Hier gilt nun:

      integral t       integral t q2| E |.|B |     1   E| |.|B |    1   E2
px =   Fx dt'=    ---m----t'dt'= 2q2 .--m---t2 = 2q2 .mc-.t2
     0         0

Vergleiche mit Energie der Ladung:

               1   2  1    e2E2-2  1  q2E2-  2
vx « vy : Ekin  ~~  2mv y = 2 m . m2 t = 2 . m .t   =_  W

|--------|
W--=-p.c--

Dabei handelt es sich also um den Zusammenhang zwischen Impuls und Energie des elektromagnetischen Feldes. Infolge des Impulses der elektromagnetischen Welle ergibt sich folgender Strahlungsdruck PS:

PS = I = E0B0- = EEff-.BEff--
     c    2m0c      m0c

Motivation:
Intensitt = -Energie--= Impuls-.c-= Kraft.--c--= Druck .c
          Flche .Zeit   Zeit .Flche         Flche

Flche:
Demonstration: Lichtmhle

PIC

Die Lichtmhle dreht sich allerdings nur dann in die eingezeichnete Richtung, wenn im Gef ein perfektes Vakuum herrscht.

Beispiel: Lichtdruck einer Glhlampe
PIC

Die Intensitt ist umgekehrt proportional zum Quadrat des Abstandes r. Fr r = 3m resultiert:

    P         P
I = --tot2 = ----tot--2
    4pr    4p.(3m)

Mit der Strahlungsleistung Ptot = 50W erhalten wir:

      50 W      |----W--|
I = --------2 = 0,44--2 |
    4p .(3 m)    ----m----

               kgm2    |------------|
PS =  I=  -02,44-s38 m-=|1,5.10-9-N2 |
      c   m .3 .10 s-  ---------m---|

Vergleiche mit Atmosphrendruck:

          N
patm  ~~  105-2-
          m

Auerdem berechnet sich das Magnetfeld in r = 3m Entfernung:

               V~ ---------------------------
      V~ ------           -7 Vs--      -9 N--  |-----8--|
B0 =   2m0PS =  2 .4p.10   Am .1,5.10   m2 = -6.10--T--

Damit gilt fr das elektrische Feld in r = 3m Entfernung:

            |-----|
            |  V- |
E0 = c.B0 = -18m--|

Sonnendruck auf Erde:
Durch den Sonnendruck wirkt auf die Erde folgende Kraft:
                   3 W           6   2  |----8--|
FS = PS .A = 1,4 .10 m2-.p .(6,4.10 m) = -6.10-N--

Dieses Prinzip findet Anwendung beim Antrieb von Raumschiffen mit Solarsegeln.