9.3 Der 3.Hauptsatz

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|Bei T = 0 hat die Entropie S den Wert 0.
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Folgerungen:

Wir notieren uns folgende Definition:

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|F¨ur ein abgeschlossenes System gilt: dQ = 0.
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Für reversible Prozesse gilt DQrev = 0 = T dS und daraus folgt dS = 0. Für irreversible Prozesse gilt DQirr = 0 < dQrev = T dS. Somit ergibt sich hier dS > 0.

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|Im  abgeschlossenenSystem istdieSumme  allerEntropie¨anderungenbeireversiblen ProzessengleichNull, |
|bei irreversiblen Prozessen gr¨oßer als Null.                                                |
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Die innere Energie U ist eine Funktion von V und S, das heißt U = U(V,S).

Totale Differentiale:

Wir haben eine Funktion f zweier Veränderlicher:

f = f(x,y)

Die Variablen x und y hängen aber noch von t ab:

x = x(t), y = y(t)

Daraus folgt für die Ableitung mittels der Kettenregel:

df-  @f-dx-  @fdy-
dt = @x dt + @y dt

Das Differential dt kann man jetzt noch herauskürzen, woraus folgt:

     (   )     (   )
df =  @f-  dx+   @f- dy
      @x         @y

Jetzt wieder zurück zur Physik:

                   (@U  )      (@U )
dU = -p dV + T dS =  @V-  dV +  @S-  dS

Durch Koeffizientenvergleich folgt:

|-----------|
|    (@U  ) |
- p =  @V-  |
-------------

|----(---)-|
|T =  @U-  |
------@S----

Definition:
|--------------|
|    Cp-       |
|k := CV ;[k] = 1
----------------

Dies ist der sogenannte Adiabatenexponent. Für ein ideales einatomiges Gas gilt:

k = 5
    3

Hat ein Molekül f Freiheitsgrade, so gilt:

     f
CV = 2-nR

     (     )
Cp =  f-+ 1  nR
      2

|--------|
k = f-+-2|
------f---

Wir betrachten beispielsweise ein starres hantelförmiges Molekül:

PIC

Dieses Molekül hat drei Translationsfreiheitsgrade und 2 Rotationsfreiheitsgrade, also ist f = 5. Daraus folgt:

    7
k = 5

Beispiel:Festkörper

PIC

Jedes Atom hat effektiv sechs Freiheitsgrade (f = 6). Es sind nämlich drei Freiheitsgrade der kinetischen Energie und drei der potentiellen Energie. Dann ergibt sich:

|---------|
CV = 3nR  |
-----------

Das ist das Gesetz von Dulong-Petit. Bei hohen Temperaturen gilt dieses Gesetz sehr gut, bei tiefen Temperaturen jedoch gibt es Abweichungen, weil es sich um kein klassisches Gas handelt.

Beispiel:

Hier soll die Nützlichkeit der Wärmekapazität demonstriert werden. Wir machen ein Gedankenexperiment:

PIC

Welche gemeinsame Endtemperatur stellt sich dann im Gleichgewicht ein? Die gesamte Wärmeenergie ergibt sich als Summe der Wärme des Eisenklotzes und des Wassers. Diese Energie bleibt während des Vorganges konstant:

Qges = QEisen+QH2O = const.= CEisen.TEisen+CH2O.TH2O =!(CEisen + CH2O).Tend

Somit ergibt sich die Endtemperatur:

|--------------------------------|
|       CEisen .TEisen + CH2O .TH2O|
|Tend = ------C----+-C-----------|
---------------Eisen----H2O-------

Sind die Wärmekapazitäten nicht temperaturunabhängig, so muß man integrieren.