Punktdefekte besitzen atomare Größe. Es kann sich beispielsweise um eine Leerstelle handeln. Fehlt das betreffende Atom irgendwo im Festkörper und befindet sich beispielsweise an der Oberfläche, so spricht man vom Schottky-Effekt. Dieser tritt immer auf; er ist entropiegetrieben.
Die Konzentration dieser Defekte im Gleichgewicht ergibt sich aus dem Minimum der freien Energie:
T und V sei hier fest. Innere Energie U und Entropie S nehmen mit der Zahl NL zu. Eigentlich müßte man jedoch die freie Enthalpie betrachten (p, T fest):
Diese variiert aber nur schwach, solange V const. gilt. Wegen NL « N gibt es keine Wechselwirkung zwischen einzelnen Defekten.
Bei der Bildung eines solchen Effekts bekommen wir also einen Beitrag zur inneren Energie:
Daraus resultiert dann auch ein Beitrag zur spezifischen Wärme. EL sei die Energie zur Erzeugung einer Leerstelle; diese ist jedoch UB. Es gilt EL < UB wegen der Gitterrelaxation. Es gibt zwei Entropiebeiträge:
Diese entsteht durch Veränderung der thermischen Schwingungen des Gitters. Daraus folgt ein weiterer Beitrag:
SL ist der Entropiezuwachs pro Leerstelle.
Dieser Beitrag entspricht der Anzahl der Möglichkeiten NL Leerstellen auf N + NL Gitterplätze zu verteilen.
Daraus ergibt sich:
Wir müssen nun FL minimieren:
Mit der Stirling-Formel ln(x!) = xlnx - x für x » 1 erhalten wir:
Damit folgt mit NL « N:
Und schließlich erhalten wir die Leerstellen-Dichte durch Division durch V :
Typisch ist ~ 5 und EL ~ 1eV. Dann ergibt sich:
Experimentell bestimmt man dies aus der makroskopischen Längenänderung abzüglich der thermischen Expansion. Durch Auftragen von log über erhält man aus der Steigung EL < UB (siehe Übungen). Bei Ionenkristallen gibt es Leerstellenpaare wegen der Ladungsneutralität.
Dies gilt pro Leerstellenpaar. Tatsächlich ist die Zahl viel größer aufgrund der Diffusion.