Betrachten wir das einfachste Modell:
Für diesen Vorgang wird eine bestimmte Energie, die sogenannte Aktivierungsenergie benötigt. Diese steht jedoch bei Zimmertemperatur selten zur Verfügung. Die Wahrscheinlichkeit für diesen Übergang enthält infolgedessen den BOLTZMANN-Faktor. Man kann in einem solchen Fall die Sprungrate oder auch Sprungfrequenz schreiben als:
0 nennt man dabei Versuchsfrequenz/Schwingungsfrequenz. Diese liegt im Größenbereich von 1013 . Solch einen Vorgang nennt man einen thermisch aktivierten Prozeß.
Des weiteren benötigen wir das Ficksche Gesetz für die Diffusion. Der Diffusionsstrom ergibt sich aus:
Wobei nL hier die Leerstellendichte ist. D bezeichnet man als Diffusionskonstante. Diese hängt unter anderem ab von der Sprungrate/Sprungfrequenz:
a wird als Sprungweite bezeichnet; sie hängt von der Zahl der nächsten Nachbarn ab. a liegt in der Größenordnung von 1. Typisch ist außerdem ED 1eV und D 10-12 bei 300K. Die mittlere Diffusionsstrecke ist:
Der Ladungstransport in Ionenkristallen ergibt die elektrische Leitfähigkeit:
ist die sogenannte Beweglichkeit. Es gilt außerdem die Einstein-Beziehung:
Hiermit ergibt sich dann:
Bei hohen Temperaturen hat man damit gute Leier und bei tiefen Temperaturen Isolatoren. Interessantes Beispiel ist Ca++ in NaCl.
nG bestimmt die Konzentration der Na+-Leerstellen. ED wird durch Na+ definiert.
Dadurch entstehen verschiedene Punktdefekte (F, M, R, ...,-Zentren)
Na lagert sich an und dissoziiert in Na+ und e-. e- geht auf Cl--Leerstelle und verteilt sich auf umliegende Na+-Ionen (F-Zentrum). Es entstehen damit charakteristische optische Absorptionsbanden.
Dieser Effekt tritt häufig bei offenen Strukturen auf. Es wird dabei ein großer Energieanteil EZ > EL in die Gitterverzerrung gesteckt. Der Vorgang tritt seltener an dichtgepackten Materialien auf aber dann oft als Frenkeldefekt (=Leerstelle + Zwischengitteratom). In Metallen bildet sich oft eine Hantelkonfiguration. Diese sieht beispielsweise im kubisch flächenzentrierten Gitter (fcc) folgendermaßen aus:
In Metallen entsteht dieser Defekt durch Bestrahlung (Strahlenschädigung). Die Aktivierungsenergie für die Diffusion ist klein; sie beträgt etwa 0,1eV.
Ist die Konzentration > 1 spricht man von Metallhybriden, Energiespeicher.
Diffusion von Fremdatomen über thermisch aktive Prozesse beispielsweise N in Fe. D variiert über 16 Gitterordnungen. mit ED = 0,85eV, D0 = 0,05. Die Sprungrate liegt bei 1000K in der Größenordnung von ns und bei 300K bei Minuten.