Wie kann man überhaupt definieren, was eine Welle ist? Dabei handelt es sich um eine Störung, die sich zeitlich im Raum ausbreitet:
Alle Lösungen lauten hier folgendermaßen:
ist hierbei beliebig.
Wir wenden unsere obigen Erkenntnisse an:
Durch nochmalige Integration folgt:
und
seien beliebig.
Nun kommt die Gleichung, mit der wir uns näher beschäftigen wollen. In Büchern findet man hierzu die Begriffe Wellengleichung, Transportgleichung und Advektionsgleichung. Gesucht ist u = u(x,t) mit ut(x,t) - cux(x,t) = 0 mit c = const. > 0. Die Konstante c kann man hierbei als Geschwindigkeit interpretieren.
Wir machen den Ansatz in Form einer Separation der Variablen (Separationsansatz, Variablentrennung):
Durch Einsetzen in die Differentialgleichung ergibt sich hierbei:
Wir dividieren durch f(x) . g(t)0:
Diese Gleichung muß nun für alle (x,t) gelten. Dies kann nur dann der Fall sein, wenn beide Seiten konstant sind:
Wir bekommen also folgende Differentialgleichungen:
Die Lösungen dieser linearen Differentialgleichungen 1.Ordnung sind:
Also gilt durch Multiplikation der Einzellösungen:
Versuche die Gleichung mit einem Summenansatz zu lösen:
Als Lösung erhält man dann:
Durch Einsetzen in die Differentialgleichung folgt:
Mit Division durch '(w(x,y)) erhalten wir wieder obige Gleichung.
Es handelt sich um eine Eindeutigkeitsaussage.
Es sei (x0,t0)
2, t0
0. Zu zeigen ist dann u(x0,t0) = 0
Wir betrachten hierzu:
Durch Differentiation folgt:
v erfüllt daher die Voraussetzungen des Lemmas. Damit gilt v(x,t) = 0.
Wir wollen nun folgendes Anfangswertproblem lösen:
Durch ut(x,t) -cux(x,t) = 0 wird eine sich nach links mit der Geschwindigkeit c unverzerrt ausbreitende Störung „beschrieben“(Welle).
Die Funktion u sei Lösung. Wir betrachten z(s) = u(x - cs,t + s) und z(0) = u(x,t). Weiterhin gilt z(-t) = g(x + ct). Wir differenzieren dies nach s:
Durch Integration erhalten wir dann:
Damit folgt durch die Substitution s = t + s:
Wir machen die Probe:
Durch Subtraktion folgt dann:
Wir formulieren außerdem das Problem P(f,g), das gegeben ist durch:
P(f,g) ist nun linear, wenn aus u1 löst P(f1,g1) folgt, daß auch u2 das
Problem P(f2,g2) löst. Oder anders formuliert: u1 +
u2 löst das Problem
P(
f1 +
f2,
g1 +
g2) mit
,
. Man nennt dies auch das Superpositionsprinzip.
Betrachten wir nun also unsere Gesamtlösung:
Es handelt sich also um die homogene Lösung.
Wir haben hier die inhomogene Lösung.
Wir notieren uns nochmal das wichtige Lemma von vorher:
Lösen u1, u2 das Problem P(f,g), dann gilt u1 = u2. Dies folgt aus dem Lemma, da u1 - u2 das Problem P(0,0) löst. P(f,g) ist infolgedessen eindeutig lösbar.
Notieren wir uns nun nochmal die Lösung von P(f,g):
Die Lösung hängt stetig ab von f und g.Es sei un Lösung von P(fn,gn). Gilt
fnf für n
und gn
g für n
, so hat man un
Lösung von
P(f,g).
Wir betrachten folgende partielle Differentialgleichung:
In diesem Falle gilt c = -1 und f(x,t) = xt.
Hier gilt also f(x,t) = v(x + ct). Die Störfunktion ist also gerade eine homogene Lösung. Damit folgt:
Wir erhalten dann folgende inhomogene Lösung:
Bei gewöhnlichen Differentialgleichungen hatten wir eine ähnliche Lösung.
Wir führen die Variable ein über
= x + ct - 2sc. Dann gilt außerdem
ds = -
d
, womit sich ergibt:
Analog gilt für folgendes Problem:
Betrachten wir uns nochmal die geometrische Veranschaulichung: