Wir betrachten folgende inhomogene lineare partielle Differentialgleichung zweiter Ordnung.
f(x,t) kann man immer als Wirkung von außen, die auf das System wirkt, interpretieren. Hat u die Einheit cm und t die Einheit s, so könne wir c als Geschwindigkeit interpretieren.
Wir bezeichnen im folgenden die erste partielle Ableitung nach t mit t
und die erste partielle Ableitung nach x mit
x. Damit gilt also:
Die partielle Differentialgleichung zerfällt somit in zwei verschiedene Differentialgleichungen 1.Ordnung:
Hieraus können wir v mit Satz 2 berechnen.
Aus dieser Gleichung folgt dann u mit Satz 2.
Damit gilt also:
Mit Satz 2 kann dann die Lösung u(x,t) hingeschrieben werden. Als Übungsvorschlag kann man folgende Gleichung so behandeln:
Wir zerlegen das Problem in P1 und P2. Aus P1 resultieren dann alle Lösungen der homogenen Gleichung:
Mit P2 bestimmen wir eine Lösung der inhomogenen Gleichung:
Durch Addition folgt dann die gesamte Lösung. Mit der vorherigen Zerlegung ergibt sich:
Aus der zweiten Gleichung erhalten wir mit Satz 1:
Durch Einsetzen in die erste Gleichung ergibt sich:
Mit dem Beispiel von vorher folgenden dann alle Lösungen:
Wir können die Funktion umschreiben, indem wir das Integral auseinanderziehen:
Es soll folgendes Anfangswertproblem gelöst werden:
Die Differentialgleichung ist invariant gegen die Transformation t- t. Wir
notieren uns nochmal:
Bestimme und
, so daß die Anfangsbedingungen erfüllt sind. Widmen wir uns der
ersten Bedingung:
Durch Einsetzen von t = 0 in die zweite Gleichung erhalten wir:
Dann ergibt sich mit der Lösungsformel:
Damit folgt dann noch durch eine kleine Umformung die D'ALEMBERTsche Formel:
Das ganze wird zum Schluß noch als Satz formuliert.
Wir betrachten nochmals:
Wir können eine Lösung (x,t) von (*) sofort angeben:
Diese Funktion ist uns aber zu trivial. Wir verwenden daher den Ansatz:
Wir leiten dies ab:
Durch Einsetzen in die Differentialgleichung erhalten wir dann:
Es gibt zwei Möglichkeiten:
Diese Lösung liefert uns nichts neues.
Dies liefert uns folgende Beziehung:
Mit a1 = 1 erhalten wir a2 = ±c.
Daher erhalten wir
Wir bekommen also das Ergebnis, welches wir früher schon auf anderem Wege erhalten haben.
Wir betrachten den Fall für h = 0 und g0 auf einem kleinen Intervall auf der
x-Achse. Als konkretes Beispiel nehmen wir:
Also gilt:
Wir betrachten:
Wir führen damit auf viele Probleme des vorhergehenden Typs zurück. s > 0 sei fest. Wir betrachten nun folgendes Problem:
Wir müssen dieses Problem auf die Zeit t = 0 transformieren, damit wir die D'ALEMBERTsche Formel anwenden können. v = v(x,t) sei Lösung von (*). Dann ist w(x,t) := v(x,t + s) Lösung folgenden Problems:
Ist w = w(x,t) Lösung von (**), so ist v(x,t) := w(x,t-s) Lösung von (*). Damit gilt:
Damit erhalten wir als Lösung von (*) für t > s > 0:
Wir nennen diese Lösung im folgenden u(x,t;s). Es soll gezeigt werden, daß u(x,t) das Problem (* * *) löst:
Es gilt trivialerweise u(x,0) = 0. Durch einmaliges Differenzieren folgt:
Wir differenzieren zum zweiten mal:
Durch Subtraktion folgt:
Es kann außerdem gezeigt werden, daß dies die Lösung des inhomogenen Problems darstellt:
Wir machen nun die Substitution s = t - s, womit gilt:
Dies ist die Lösung des Problems:
Es sei f(x,t) = xt. Dann ist eine Lösung des Problems gegeben durch: