1.8 Kontinuitätsgleichung

Diese beschreibt die Erhaltung der Masse einer strömenden Flüssigkeit. Dazu sei ein beschränktes Gebiet G  (_ R3 gegeben. G befindet sich außerdem innerhalb der strömenden Flüssigkeit und @G sei die Oberfläche von G. Dei Dichte der Flüssigkeit sei r(r,t); die Strömungsgeschwindigkeit wird mit v = v(r,t) bezeichnet.

PIC

Durch Integration über die Dichte erhalten wir die Masse der Flüssigkeit innerhalb des Gebietes:

     integral 
M =   r(r,t)dt
    G

M ändert sich, wenn Flüssigkeit durch @G in G oder aus G herausströmt. Während der Zeitspanne dt ändert sich M wie folgt:

|--------------------------|
|           integral               |
|DM  = - dt  r(r,t)v(r,t).do |
----------@G---------------

Leiten wir die obigen Formel für die Masse zeitlich ab, so erhalten wir:

         integral 
DM  = dt  rt(r,t)dt

        G

Durch Gleichsetzen folgt also:

 integral            integral 
  r (r,t)dt+    r(r,t)v(r,t).do = 0
   t
G           @G

Mittels des Gaußschen Satzes erhalten wir dann wieder:

 integral -[----------------------]-------|
|  rt(r,t)+  \~/  .(r(r,t))v(r,t) dt = 0|
G                                 |
-----------------------------------

Also folgt die Kontinuitätsgleichung:

|--------------------------|
| \~/  .(r(r,t)v(r,t))+ rt(r,t) = 0
---------------------------

1.8.1 Erhaltungssatz

Die zeitliche Änderung der Gesamtmenge einer physikalischen Größe (gegeben mittels einer Dichtefunktion/Konzentration u(r,t)), die in einem Raumbereich G enthalten ist, rührt her vom Fluß f(r,t) dieser Größe durch den Rand @G von G und der Geschwindigkeit, mit der die Größe im Gebiet erzeugt oder vernichtet wird (beschrieben durch f(r,t,u(r,t)):

    integral            integral             integral 
d-  u(r,t)dt =   f(r,t).do +   f (r,t,u(r,t)) dt
dtG           @G           G

Die Gleichung sieht dann im allgemeinen Fall so aus:

ut(r,t)+  \~/  .f(r,t)= f (r,t,u(r,t))
            - -
            f=rv

u = r, f = 0

r = r(r(t),t)

Durch Anwendung der Kettenregel ergibt sich:

-dr(r(t),t) = rt +  \~/ r(r(t),t).v
dt

Des weiteren gilt:

 \~/  .(rv) +r = 0
         t

 \~/ r .v+ r \~/  .v+ rt = 0

Durch Einsetzen erhalten wir dann:

 \~/ r .v + r \~/  .v+ d-r(r(t),t) - \~/ r .v = 0
               dt

Damit folgt dann schließlich:

|-------------------|
|       1 d         |
divv = -r dtr(r(t),t) |
--------------------

1.8.2 Verkehrsfluß

PIC

u(x,t) = r(x,t) sei die Verkehrsdichte (=Anzahl der Autos pro Längeneinheit) und f(x,t) = q(x,t) sei die Flußgeschwindigkeit des Verkehrs, also die Anzahl der Autos pro Zeiteinheit, die zur Zeit t den Punkt x passieren. f = 0 bedeutet, daß Autos die Straße nicht verlassen und auch keine neue Autos hinzukommen. [x1,x2] sei ein Stück der Autobahn. Die Gesamtzahl der Autos auf diesem Abschnitt ist gegeben durch:

 integral 
  x2
 x1 r(x,t)dx

Für die Zahl der Autos pro Zeiteinheit, die zur Zeit t bei x1 auf das Stück [x1,x2] fahren minus die Zahl der Autos die bei x2 das Stück [x1,x2] verlassen.

   x           x
 d  integral 2          integral 2
dt   r(x,t)dx =   rt(x,t)dx
  x1           x1

Man kann dies auch schreiben als:

                   x integral 2

q(x1,t)- q(x2,t) = -   qx(x,t)dx
                  x1

Damit erhalten wir durch Gleichsetzen:

|------------------|
-rt(x,t)+-qx(x,t) =-0|

Es ist q = G(r(x,t), die Flußgeschwindigkeit hängt also von r ab. Damit gilt:

     '
qx = G (r(x,t)rx

Damit erhalten wir eine nichtlineare partielle Differentialgleichung erster Ordnung:

|---------'----------------|
-rt(x,t)+-G-(r(x,t))rx(x,t) =-0

Beispiel:
     (      )
          -r
q = gr 1- r1

g sei die mittlere freie Geschwindigkeit und r1 das Maximum der Autodichte. Außerdem kann man noch einen Korrekturterm aufgrund eines Bremseffekts unter Zunahme der Dichte berücksichtigen:

      (      )
q = qr 1- -r  - krx mit k > 0 = const.
          r1

Durch Einsetzen dieser Funktion in die partielle Differentialgleichung erhalten wir:

         (      r)
rx(x,t)+ g  1- 2r-  rx(x,t) = krxx
         ---- --1-
             r

krxx nennen wir Viskositätskorrektur.

rt + rrx = krxx

Diese Gleichung nennt man Burger’s Gleichung (Modell für kompressible Flüssigkeiten).