Das klassische isoperimetrische Problem ist, wie groß der maximale Flächeninhalt ist, welcher von einer Kurve gegebener Länge L berandet wird. Wir wollen an dieser Stelle jedoch nicht dieses Problem, sondern eine Variante dessen betrachten, nämlich das sogenannte Sehnen-Bogen-Problem.
Hierbei ist die Kurve der Länge 2L gesucht, welche die Punkte P1, P2 einer Ebene
so verbindet, daß die von dieser Kurve und der Geraden P1P2 umschlossene Fläche
maximal wird. Damit soll also folgendes Funktional auf D = {y
1[0,2a] (Es
können also Ecken auftreten.) maximal werden:
Unter der Nebenbedingung konstanter Bogenlänge 2L:
Gesucht sind stationäre Funktionen des Funktionals (y) auf
1[0,2a] mit
y(0) = y(2a) = 0 und y(x) > 0:
= const. ist der LAGRANGEsche Multiplikator. Gehen wir so vor wie immer:
Mit U(x,z,p) = f - pfp wollen wir außerdem E2 angeben:
Daraus ergibt sich durch Zusammenfassen:
Setzen wir nun y' = tan(), womit gilt:
Damit können wir E2 folgendermaßen umschreiben:
Damit erhalten wir x und y in Abhängigkeit von :
Es liegt damit ein Kreis mit Radius || vor. Durch Auswerten der Randbedingungen
y(0) = y(2a) = 0 resultiert nun:
Außerdem gilt ja die Nebenbedingung, nämlich daß die Länge der Kurve konstant sein muß:
Durch Einsetzen in die Nebenbedingung und anschließendes Integrieren ergibt sich:
Es stellt sich außerdem die Frage, ob es Funktionen mit Ecken gibt. Dazu untersuchen wir die Eckenbedingungen:
Damit folgt aus der ersten Gleichung -p- = -
p+ und damit p- = p+; es
treten folglich keinerlei Ecken auf. Fassen wir unsere Ergebnisse nochmal
zusammen:
Der zweite Fall wird bei dieser Untersuchung nicht erfaßt, daß es sich sonst um keine
Kurve der Form y = (x) handelt. Mit solchen Fällen, werden wir uns im nächsten
Kapitel näher beschäftigen.
Es gilt nun L = . Aus
=
und sin
=
ergibt sich dann
=
. Die
Behauptung ist nun, das diese Gleichung für ein
erfüllt wird. Hierbei
handelt es sich um eine transzendente Gleichung, welche wir dazu geometrisch
untersuchen wollen:
Für =
erhalten wir gerade einen Halbkreis. Dies ist der letzte mögliche Fall der
Form y =
(x). Man kann nun außerdem diese extremale Fläche A in Abhängigkeit
von
(wie vorher bestimmt) angeben, was hier jedoch nicht hergeleitet werden
soll: