6.7 Minimaloberfläche eines Rotationskörpers

PIC

Es liege folgendes Funktional vor:

        integral b
F (y) =  f(x,y(x),y'(x))dx
       a

Hier gilt  (- R1, also N = 1, y  (- R2, also n = 2 und schließlich y'(x) = R2 mit nN = 2.

      (     )         (     )
        y1(x)           y'1(x)
y(x) =  y2(x)  , y'(x) = y'2(x)

Es liegt also f = f(x,z,p) = f(x,z1,z2,p1,p2) vor. Damit können wir die erste EULERsche Gleichung (E1) aufschreiben:

|-------------------------------------|
|                integral x                   |
fp(x,y(x),y'(x)) =   fz(t,y(t),y'(t)) dt+ C |
|                a                    |
---------------------------------------

(   )      (   )
  fp1     integral x fz1
  fp2  =     fz2  dt+ C  mit C  (-  R2
         a

Durch Differentiation folgt:

d--         '               '
dxfp(x,y(x),y(x)) = fz(x,y(x),y (x))

Außerdem schreiben wir die zweite EULERsche Gleichung (E2) auf. Dazu benötigen wir die Funktion U(x,y(x),y'(x)):

U (x,y(x),y'(x)) = f(x,y(x),y'(x))- y'(x).fp(x,y(x),y'(x))

Der zweite Term auf der rechten Seite beschreibt ein Skalarprodukt. Für dieses U gilt dann:

----------------------------------
|d                               |
|dxU (x,y(x),y'(x)) = fx(x,y(x),y'(x))
----------------------------------

Darüber hinaus brauchen wir die Eckenbedingungen (Stetigkeit von fp und von U) an.

Ohne Beschränkung der Allgemeinheit nehmen wir außerdem b1 > 1 an, was ja auch durch Drehung des Rotationskörpers erreicht werden kann. die gesuchte Kurve g wird in Parameterform dargestellt:

x = x1(t), y = x2(t) mit 0 < t < 1

     (     )           (  )        (  )
       x1(t)              0           b
r(t) =  x2(t)   mit r(0) = 1  , r(1) = b1

Allgemein gilt für die Fläche eines Rotationskörpers:

       integral b           integral b    V~ ---------
F = 2p  f (x)ds = 2p   f(x)  1 +f '(x)2
      0            0

Durch Umrechnung von der expliziten Darstellung in die Parameterdarstellung erhalten wir:

                     integral 1  V~ --------
F (r) = F(x1,x2) = 2p x2  x'21 + x'22dt
                    0

Dieses Funktional ist also auf D =                      (  )        (  )
{    (       )2        0           b  }
  r  (-  C^1[0,1]  | r(0) =  1  ,r(1) =  b1 zu minimieren. Damit können wir jetzt die EULERschen Gleichungen für dieses Problem formulieren. Es gilt:

                       V~ -----
f = f(t,z1,z2,p1,p2) = z2 p21 + p22

Beschäftigen wir uns also ausschließlich mit E1, wobei wir diese komponentenweise aufschreiben wollen:

   [     '  ]       [      '  ]
-d  x2(t)'x1(t)- = 0,-d  x2(t)'x2(t)- = ||r'(t)||
dt --||r (t)||--     dt --||r(t)||--
       fp1                fp2

Notieren für uns die Eckenbedingungen. Liegt bei tc eine Ecke, so sind q(t) und j(t) bei tc stetig.

           '              '
q(t) = x2(t)x1(t), j(t) = x2(t)x2(t)
       ||r'(t)||          ||r'(t)||

Auf glatten Stücken einer Extremalen gilt:

x2(t)x'(t)
-||r'(t1)||---= C0 = const.mit 0 < t < 1