2.4 Klassische Wellen (Felder, mit Blick auf Quantenmechanik)

Ein Feld ist ein physikalisches System mit räumlich verteilten Größen. Man unterscheidet:

2.4.1 Wellengleichung

Diese lautet für eine erregende (äußere) Kraft f(r,t):
|-----------------------|
|1 @2Y                  |
|c2@t2--  /_\ Y(r, t) = f(r,t)
-------------------------

Y(r,t) beschreibt eine Komponente von E und B. Die Diffusionsgleichung hat beispielsweise auch Ähnlichkeit mit der Wellengleichung, allerdings enthält sie nur eine erste zeitliche Ableitung:

|-----------|
|@Y         |
|-@t = D /_\ Y |
------------

Auch die Schrödingergleichung für ein freies Teilchen ist eine Wellengleichung:

|---------------|
| @Y      h2    |
|ih--- = - -- /_\ Y |
---@t-----2m------

Der Zustand der Wellengleichung ist durch Kenntnis von Y(x,t) bei t = t0 und @Y(x,t)||
--@t-|t=t0 festgelegt. Dies entspricht Ort und Geschwindigkeit aus der Mechanik. Wenn man die Größen kennt, die den Zustand festlegen, kennt man somit alle Größen des Systems. Die allgemeine Lösung der Wellengleichung enthält zwei freie Konstanten a, b, also zwei freie Funktionen f(x), g(x), die an jedem x verschieden sein können! Die allgemeinste Lösung in einer Dimension ist von folgender Form:

|-------------------------|
Y(x,-t)-=-f(x---ct)-+g(x-+-ct)-

PIC

2.4.2 Wellenpakete

Für eine monochron (ebene) Welle erhalten wir folgende Beschreibung:
           ( (        ))
Y(r,t) = exp i kr - wkt
              ---  ---
                Phase

Ebenen sind in diesem Falle Ort konstanter Phasen. Ein Wellenpaket erhält man nun durch Superposition von ebenen Wellen:

         integral                     dk
Y(x,t) =   A(k)exp(i(kx - wkt)) 2p-

       + integral  oo 

A(k) =   Y(x, t = 0)exp(-ikx) dx
      - oo

Das Charakteristikum von Wellen ist, daß sie durch eine Beziehung zwischen w und k, nämlich der sogenannten Dispersionsrelation, beschrieben werden:

wk = w(k)

Für elektromagnetische Wellen im Vakuum gilt beispielsweise:

w(k) = c| k|

Wenn man Wellenphänomene hat, welche durch eine lineare Gleichung beschrieben werden, bereitet sich das Wellenpaket formstabil aus:

PIC

Man unterscheidet nun:

Bei elektromagnetischen Wellen in Materie haben wir folgenden Brechungsindex n(w):

    cvak
c '--> n(w)

w(k) = -c--.|k |
       n(w)

Die Form des Wellenpakets ändert sich bei der Ausbreitung;

PIC

Man unterscheidet außerdem zwischen:

PIC

Des weiteren gilt die „Unschärfe-Relation“ für x und k:

|-----------|
|Dx .dk > 1 |
----------2-|

|---------1-|
|Dt .Dw > - |
----------2-|

Die Zahlen auf der rechten Seite der Ungleichungen hängt von der Definition der D’s ab. Wir definieren das Betragsquadrat als „Intensität“:

W (x) = |Y(x)|2

W (k) = |A(k)|2

Auch hier können wir die Erwartungswerte bilden:

      integral      2
<x> =  |Y(x)| .xdx

  2    integral      2   2
<x > =  |Y(x)| .x dx

    2    2      2
(Dx)  = <x >- <x>

Die Folgende Relation nennt man Parsevalsche Gleichung:

 integral                 integral        dk
  |Y(x)| 2 dx = 1 =  |A(K)|2---
                          2p

Wir wollen diese kurz beweisen:

+ integral o o            integral     integral                    integral 
   |A(k)| 2dk-=   dk-  Y*(x) exp(+ikx)dx .  Y(x')exp(-ikx') dx'
         2p     2p
- oo

Außerdem gilt:

 integral 
   dkexp(ik(x - x')) = d(x - x')
   2p

Womit wir dann erhalten:

 + integral  oo            integral 
   |A(k)| 2 dk=    dxY*(x)Y(x)
- oo        2p

 integral               integral      integral                  integral 
  |A(k)|2 .kdk-=   dkk   Y*(x)exp(ikx)dx   Y(x')exp(-ikx')dx'=
          2p    integral  2p integral    [ integral                       ]
             =   dx   dx'   k exp(ikx).exp(-ikx')dk Y*(x)Y(x)
(2.1)
Für den Ausdruck in der Klammer gilt:
 integral                           @ [ integral                     ]
  k exp(ikx).exp(-ikx')dk = i--'   exp(ikx) .exp(- ikx')dk
                           @x

Somit erhalten wir wieder die d-Funktion:

 integral          integral                         integral -------------------|
   Y*(x)dx   i @-Y(x')dx'.d(x - x') =|  Y*(x)(- i)-@-Y(x)dx |
             @x                    -----------@x---------

Man erhält den Impuls, indem man die Wellenfunktion fouriertransformiert. Nach de Broglie gilt:

p = hk

        integral               integral       (     )
              2  dk-      *      -@-
<p> = h  |A(k)| .k2p =   Y  (x) - i@x  Y(x) dx

Folgenden Ausdruck bezeichnet man nun als Impulsoperator:

|------|
|   @--|
--ik-@x--

2.4.3 Beweis der Unschärfe-Relation (Pauli)

Wir werden nun einen Beweis kennenlernen, der etwas undurchsichtig sein mag. Wir notieren uns hierzu als allererstes eine Relation, die auf jeden Fall gilt, da der Betrag einer komplexen Funktion immer positiv ist:
|-------|------------------|----|
|D(x) = ||--x---Y(x)+  @Y(x)||> 0 |
--------|2(Dx)2---------@x--|----|

Dies ist nichts anderes als die Schwarzsche Ungleichung für Vektoren. Durch Quadrieren und integrieren folgt:

 integral            integral  [                            (             )]
  D2(x)dx =    --x2--Y*Y  + @Y*-@Y-+ ---x--  Y @Y*-+ Y*@Y-   dx =
               4(Dx)4        @x @x   2(Dx)2    @x       @x
            ---1--  integral  2  2      integral  @Y*-@Y     ---1--  integral   [@--- *  ]
          = 4(Dx)4   x | Y |dx +    @x  @x dx + 2(Dx)2  x.  @x(Y Y)  dx > 0
(2.2)
O.B.d.A. gilt:
<x> = 0, sonst x '--> x - <x>

<k> = 0, sonst k '--> k - <k >

Damit gilt also nach der Fouriertransformation:

Y(x) '--> Y(x)exp(ikx)

Damit erhalten wir also, um den letzten Term nochmals zu rezitieren:

        integral             integral                     integral   [        ]
--1---   x2| Y |2dx +   @Y*-@Y-dx + ---1--   x. -@-(Y*Y)  dx > 0
4(Dx)4                @x @x      2(Dx)2      @x

---1-- .(Dx)2 + (Dk)2- 1 .--1---> 0
4(Dx)4                   2(Dx)2

Wir multiplizieren mit (Dx)2 durch und erhalten:

1       2    2  1
4 + (Dx) (Dk) - 2 > 0

(Dx)2(Dk)2 > 1
             4

Damit erhalten wir schließlich:

|---------|
|        1|
DxDk  >  2|
-----------