Betrachten wir zuerst ein Teilchen ohne Spin. Wir wollen den betreffenden
Operator als K bezeichnen mit den Eigenschaften KK† =
und K
K† = -
.
Beispielsweise vertauschen x und px nicht: [x,px] = i
. Durch Anwendung
des Operators K folgt K[x,px]K† = Ki
K†. Andererseits muß gelten
K[x,-px]K† = -K[x,px]K† = -Ki
K†. K muß somit i
in -i
überführen. K muß
damit „antiunitär“ sein:
K ändert sowohl den Impulsoperator als auch Drehimpulsoperatoren. In der
Wellenmechanik bezeichnen wir den Komplexkonjugations-Operator mit K0; es gilt
also durch Anwendung von K0 auf einen Zustand (
): K0
(
) =
*(
) und
außerdem [K0,H] = 0.
Aufgrund der Vertauschungsrelation von K0 mit H ergibt sich:
Schreiben wir nun t = -t':
Lassen wir nun einfach den Strich weg:
Wir haben damit eine neue Lösung der Gleichung gefunden, nämlich
|(t)>umk
K0|
(-t)>. Betrachten wir nun ein Teilchen mit Spin: Hier gilt dann
K
= -
K und außerdem lieht Antiunitarität vor. Schauen wir, was mit dem
Drehoperator R nach einer Zeitumkehr passiert:
Damit gilt also KR = RK und somit [K,R] = 0; die Operatoren R und K
vertauschen also. Angenommen, wir haben nun ein Teilchen mit dem Spin s in der
{,Sz}-Darstellung:
Außerdem gilt:
Für S = gilt:
Da die zweite Paulimatrix imaginär ist, entsteht das Minuszeichen! Dies gilt auch in der Standarddarstellung:
Wir wollen aber, daß dies für alle Operatoren sx, sy und sz gilt. Machen wir deshalb den Ansatz K = RK0, wobei R unitär und K antiunitär ist. R muß folgende Eigenschaften haben:
Diese Eigenschaften sind gerade dann erfüllt, wenn R eine Drehung im die y-Achse beschreibt:
Für N Teilchen mit Gesamtspin S gilt:
Wir schreiben nun N = Nhalb + Nganz. Wenden wir den Zeitumkehroperator K zweimal an, so folgt K2 = (-1)Nhalb.
Für solche Drehungen um 2 gilt (wie wir zuvor gesehen haben):
Eine Folgerung daraus ist die sogenannte KRAMERS-Entartung. Sei der nun Hamiltonoperator „reell“, also gilt KHK† = H (1). Nehmen wir an, daß wir einen Eigenvektor |u> haben mit H|u> = E|u> (2). Des weiteren ist H hermitesch, womit E reell ist (3). Dann ist die Behauptung, daß auch K|u> Eigenvektor von H ist. Wir wollen dies beweisen. Dazu wenden wir H auf K|u> an:
Haben wir eine ungerade Anzahl von 1/2-Spins, dann gibt es eine orthonormierte Basis mit Paaren von komplex konjugierten Vektoren. Dann liegt eine 2n-fache Entartung vor (KRAMERS-Entartung, 1930). |
Daraus ergibt sich dann exp(i)K|u> = |u>. Für K2 = -1 behaupten wir, daß |u>
und K|u> unabhängig sind. Dies zeigen wir analog:
Dies ist nur erfüllt für |u> = 0, womit also |u> = exp(i)K|u> falsch sein
muß!