9.1 Definition der Wirkungsquerschnitte

Betrachten wir folgendes Experiment:

PIC

Wir führen die Größe j ein, welche maßgebend für die pro Zeiteinheit in den Raumwinkel d_O_ in die Richtung _O_  =_ (h,f) gestreuten Teilchen ist. j ist proportional zur Anzahl der Targets N, zum Betrag der Stromdichte J der gestreuten Teilchen und zum Raumwinkelelement d_O_. Wir fassen dies zusammen als j = s(_O_) .J .N d_O_, wobei wir s(_O_) als differentiellen Streuquerschnitt bezeichnen. Schreiben wir die Einheitengleichung auf:

                 [  ]         [     ]
j = s(_O_)JN  d_O_      1 = [cm2].  --1--- .[1].[1]
                   s           cm2 .s

Die Gesamtzahl aller gestreuten Teilchen ergibt sich dann als:

                         integral 

jtot = J .N .stot mit stot = s(_O_)dw

Das Problem ist, den Streuquerschnitt zur berechnen. Dazu betrachten wir nun eine elastische Streuung von Teilchen der Masse m an einem statischen Potential V (x) mit lim|x|'--> oo |x|V (x) = 0. Diese Teilchen besitzen die Energie E und den Impuls p = hk mit k  =_ |k|. Für jeden Wert von k gibt es eine Lösung der stationären Schrödingergleichung

[             ]
 - h2 /_\  +V (x) y (x) = Ey (x)
   2m            k        k

deren Verhalten im Unendlichen von der Form yk(x)'-->exp(ikx) + f(_O_)exp(rikr) (mit r = |x|) ist. Damit haben wir zwei Wellen:

Die Zahl der pro Zeiteinheit in den Raumwinkel (_O_,d_O_) emittierten Teilchen ist:

hk (f (_O_))2 2
-m-  -r--  r  d_O_

Diese Zahl dividiert durch den einfallenden Strom J = hk
 m ergibt dann den Streuquerschnitt s(_O_) = |fk(_O_)|2, wobei man fk(_O_) als Streuamplitude bezeichnet.

9.1.1 Intermezzo

Betrachten wir die stationäre Schrödingergleichung:
[   2        ]
 --h- /_\  + V (r) y(x) = Ey(x)
  2m

V (r) soll ein Zentralpotential sein. Mit pr  =_ h
 i1
r@-
@rr und l = h
 i(x×  \~/ ) erhalten wir daraus:

|[-----------------]--------------------|
| -p2r   -|l| 2--                           |
| 2m  + 2mr2 + V(r) y(r,h,f) = Ey(r,h,f)|
----------------------------------------|

Hierbei gelten folgende Eigenwertgleichungen bei |l |2 und lz:

Die Kugelfunktionen Y lm bilden auf der Einheitskugel ein vollständiges Orthonormalsystem von quadratintegrablen Funktionen. Zur Lösung der Schrödingergleichung führen wir eine Trennung der Variablen durch, also:

|------------------------|
| m         yl(r)  m      |
y-l (r,h,f)-=--r-Yl-(h,f)-|

Durch Einsetzen erhalten wir folgende Gleichung, welche nur noch den Radialanteil yl(r):

[   2  2    2                 ]
 --h--d- + h--l(l+-1) + V(r)- E  yl(r) = 0 mit yl(0) = 0
  2m dr2   2m   r2