2.3 Boltzmannverteilung und spezifische Wärme von Gasen und Festkörpern

2.3.1 Boltzmannverteilung

Gegeben sei ein isoliertes System (GAS, FLÜSSIGKEIT, FESTKÖRPER), d.h. die Gesamtenergie E des Systems ist konstant. Des weiteren sei das System zusammengesetzt aus Molekeln.

PIC

Frage:

Wie verteilen sich NA Molekeln auf die molekularen Energiezustände, so daß E resultiert bei Energieaustausch zwischen den Molekeln?

PIC

Beispielsweise gäbe es einen Energiefreiheitsgrad: evib = hw(   1)
 v+ 2. Gegeben sei die makroskopische Energie E Es stellt sich nun die Frage, wieviele Molekeln Ni die Energie ei haben.

n1  n2  n3  ... ni  ...
e1  e2  e3  ... ei  ...

Unter Nebenbedingung:

Beispiel:
N  = 3 Molekeln

E = 3.hw


Welche Verteilungen der 3 Molekeln auf die erlaubten Energiezustände ei sind möglich? Insbesondere: Welche Verteilungen sind am häufigsten realisierbar und damit am wahrscheinlichsten?

PIC

Konkretes Beispiel:
N = 3 Molekeln;V = const.;E = 3hn(= 3hw)

                                                                (      )
Die e sind diskrete Werte, d.h. beispielsweise f¨ur die Schwingung: e = hw v+ 1
    i                                                    vib          2


Welche Verteilungen der Molekeln (3) auf ei sind möglich? Welche Verteilung tritt am häufigsten auf und ist dann die wahrscheinlichste?

Die Annahme ist, daß Molekeln unterscheidbar seien: (a,b,c).

Lösung:

PIC

Zusammenfassung:
  1. Größtes W, wenn verschiedene ei besetzt werden
  2. W(n1,n2,...) = 3!

Verallgemeinerung auf NA Molekeln: Die Anzahl der Möglichkeiten, NA verschiedene Objekte auf ei zu verteilen, ist NA!. Wenn in einem ei (Kasten) ni Molekeln sitzen, gilt:

|-----------------------|
|                 -NA!--|
|W (n1,n2,n3,...) = N prod      |
|                    nk!|
------------------k=1----


Was ist die wahrscheinlichste Verteilung? Diejenige, bei der W als Funktion von Ni war!

Lösung: ______ Extremwertaufgaben mit mehreren Variablen n1, n2, n3, n4, ..., ni

W (ni) = max, wenn ni = const. exp(- e,b)

2.3.2 Der Boltzmann-e-Satz

Frage:


Was bedeutet die Konstante vor der Exponentialfunktion bzw. die Konstante b?

Antwort:
Beispiele:
Wir wollen makroskopische thermodynamische Größen (z.B. U(V,T),CV (T) etc.) aus mikroskopischen Informationen zur Energiequantelung ei mit BOLTZMANN berechnen. Wir betrachten im folgenden ein 2-Niveau-System (e1,e2).
Frage:

Welchen Beitrag liefern diese beiden Energiefreiheitsgrade zu CV ?

Antwort:

Wir müssen Um(V,T) berechnen. ==> CV = (@U  )
  ---
  @TV

Wir berechnen nun die innere Energie mittels der uns bereits bekannten Beziehungen:

                         ( -e1)        (  e2)           (   (  e1))
<ei> = n1-.e1+ -n2.e2 = exp--kT- .e1+ exp---kT-.e2 = e1 +-e2-exp(--e1kT)
      NA     NA          q             q           1 + exp - kT-

De = (e2- e1)

Daraus ergeben sich:

                             -@-
Um(V,T ) = NA <ei> und CV(T ) = @T (<ei>)

Diskussion von U(V,T) und CV (T):

  1. T'-->0: Um(T) = NAei
  2. T'--> oo : Um(T) = NAe1-+e2
   2 (Gleichverteilung)

Das wesentliche Ergebnis ist also, daß bei T »De
-k Gleichverteilung vorliegt (klassischer Grenzfall).

PIC

Problem:

Spezifische Wärme von Gasen ausrechnen in dem Grenzfall der klassischen Gleichverteilung

PIC

Frage:

Wieviel Schwingungsfreiheitsgrade hat eine Molekel aus n Atomen (nichtlineare Molekel)?

Betrachten wir zuvor als Beispiel eine nichtlineares Molekel, welche aus drei Atomen besteht:

PIC

Gehe ins Schwerpunktskoordinatensystem:

Allgemein gilt:

PIC