Will man komplexe Systeme aus Linsen usw. diskutieren, ist oft die Matrixoptik nützlich. Die Idee ist nun folgende: Man charakterisiere einen Strahl an einem Punkt der optischen Achse durch zwei Parameter:
Aus diesen beiden Größen wird ein „Vektor“ gebildet. h und seien hier wieder
klein.
MFrei ist 2X2-Matrix. Die Matrix für freie Propagation über die Strecke L ist:
Damit gilt:
Für konkave Linsen dito, aber f -f.
Wir betrachten ein System aus zwei dicht hintereinander liegenden dünnen Linsen mit den Brennweiten f1 und f2.
Wir berechnen das Produkt der beiden Matrizen:
Damit gilt also:
Hier müssen drei Matrizen in der richtigen Reihenfolge multipliziert werden:
Somit folgt:
In der Bildebene kreuzen sich die Strahlen mit verschiedenem , d.h. h' hängt nicht
von
ab. Somit folgt:
Somit folgt:
Dies ist die sogenannte Abbildungsgleichung. Die Vergrößerung in der Bildebene ergibt sich nun durch:
Betrachten wir folgendes Zahlenbeispiel. Wir möchten eine zehnfache Vergrößerung, d.h. M11 = -10. Damit resultiert:
Mit der Abbildungsgleichung ergibt sich dann:
Beispielsweise folgt mit a < f, daß a' < 0 und die Vergrößerung M11 > 0 ist.
Das virtuelle Bild kann nicht auf einem Schirm aufgefangen werden.
Wir zeichnen einen Resonator prinzipiell:
Wie sind R1, R2 und L zu wählen, damit der Resonator stabil ist, d.h., daß ein Strahl im Resonator verbleibt? Dazu notieren wir uns zuerst die Matrix eines Spiegels:
Die Brennweite f des Spiegels hängt dabei folgendermaßen mit seinem Krümmungsradius R zusammen:
Die halbe Linse hat die Brennweite 2f. Damit folgt die Matrix eines Rundlaufs:
Damit M eines Matrix im wesentlichen Sinne wird, ersetzen wir den „Vektor“:
Durch Ausmultiplizieren ergibt sich folgendes Zwischenergebnis:
Suche zunächst Eigenlösungen des Systems, d.h.
Dieses Eigenwertproblem soll nun gelöst werden:
Die notwendige Bedingung für nichttriviale Lösungen ist nun, daß die Determinante
der Matrix Rundlauf -
M gleich Null ist:
Nach einigen Rechenschritten folgt:
Diese quadratische Gleichung wird mit der p-q-Formel gelöst, wobei wir dann
folgende Eigenwerte erhalten:
Denn es gilt:
Nun muß gelten:
Es gilt ja bekanntlich:
Die Eigenwerte sind komplexe Zahlen, die den Betrag 1 haben. Wir
stellen einen beliebigen Anfangsvektor
0 als Linearkombination dar:
Nach n Rundläufen ergibt sich folgender Vektor:
Dieser Ausdruck ist beschränkt:
Infolgedessen haben wir einen stabilen Resonator.
Wir stellen folgende Behauptung auf:
Denn es gilt:
Nach n Rundläufen ergibt sich :
Dieser Ausdruck ist nicht beschränkt. Der Resonator ist somit instabil.