5.3 Fermatsches Prinzip

Viele Phänomene der Optik wie beispielsweise Reflexion, Brechung, Linsen, etc. lassen sich - alternativ zu den Maxwell-Gleichungen - auch auf der Basis des Fermatschen Prinzips verstehen.

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|Ein Lichtstrahl l¨auft von einem Punkt A zu einem anderen Punkt B auf einem Weg, dessen optische |
|Wegl¨ange minimal ist.                                                                    |
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Beispiel:

PIC

Wir betrachten die Zeit t von A nach B als Funktion von y:

t = si-+ st= -1 (nisi + ntst)
    ci   ct  c0  ---- ----
                =:Woepgtil¨ascnhgee

Mit dem Satz des Pythagoras folgt:

     (                V~ -----------)
   -1     V~ -2---2-      '2        2
t = c0 ni  x + y + nt  x  +(a -y)

Wir bestimmen nun das Minimum von t bzw. der optischen Weglänge:

dt-!= 0
dy

       (                                        )     (                                  )

dt-  1-     1  ---2y----     1  -----2(a--y)----    -1     ----y----     ------(a--y)----
dy = c0  ni .2 . V~ x2-+-y2-+ nt .2 . V~ (-------2)-  = c0  ni . V~ x2-+-y2 + nt . V~ (--------2)
                                   x'2 + (a - y)                              x'2 + (a- y)

Außerdem gilt:

 V~ --y----
  x2 +y2 = sin hi

 V~ --(a--y)----= - sinht
  x'2 + (a- y)2

Somit folgt dann:

|n-.sin-h-=-n-.sin-h-|
--i-----i---t-----t|

Wir erhalten also das Snellius Brechungsgesetz (siehe Kapitel 3.1.2) ohne Verwendung der Maxwellschen Gleichungen! Im Beispiel war die optische Weglänge nisi + ntst. Allgemein gilt für die optische Weglänge:

--------------
|     integral B     |
|            |
so =   n(s)ds|
-----A--------

Man integriert also vom Startpunkt A bis zum Endpunkt B über den vom Weg s abhängigen Brechungsindex. Das Fermatsche Prinzip lautet nun:

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|  |_  B integral           _| |
|d |_   n(s)ds = 0 _| 
|                |
---A-------------

d bedeutet hierbei die Variation. Dies steht im Zusammenhang mit dem Hamiltonschen Prinzip aus der Mechanik:

| |_ -t--- _| ----|
|   integral 2        |
d |_   L dt _|  = 0 |
---t1-----------

L ist hierbei die aus Theorie B bekannte Lagrangefunktion.