Aufgrund der Kopplung der Atome entstehen korrelierte Bewegungen. Es besteht die Tendenz zu kleinen Frequenzen. Wir machen eine harmonische Näherung des Potentials:
Die potentielle Energie des
Gesamtkristalls hängt von der momentanen Lage aller Atome ab. Wir machen für
eine Taylorentwicklung um die Gleichgewichtslage.

0 ist die Bindungsenergie. Der erste Term ist gleich Null, da in der Gleichgewichtslage
Kräftegleichgewicht herrscht. Der zweite Ausdruck ist der harmonische Term.
Zunächst machen wir weiter ohne
,
', das heißt wir betrachten nun ein Atom
pro Elementarzelle. Wir erkennen die Ähnlichkeit mit dem harmonischen
Oszillator:
Hier verwenden wir verallgemeinerte Kraftkonstanten (Krümmung des Potentials):
Damit führen wir den Krafttensor CR,R' ein:
Die Auslenkung des Atoms bei R' bewirkt eine Kraft auf das Atom bei R. Zur
Vereinfachung nutzen wir des weiteren die Translationssymmetrie. C darf also nicht
von der absoluten Lage R, R' abhängen, sondern nur von
=
'
-
; wir erhalten
damit C
. Die Kopplung nimmt mit dem Abstand ab. Deshalb reicht es, für |
| nur 1
bis 2 Gitterabstände mitzunehmen. Die Bewegungsgleichung (m
= F) für das Atom
in der Zelle
lautet:
Bei
Elementarzellen mit r Atomen haben wir 3r
= 3N gekoppelte
Differentialgleichungen. Die Entkopplung erfolgt durch den Lösungsansatz einer
ebenen Welle:
Es muß nicht sein, daß das nächste Atom exakt dieselbe Phase besitzt. ![]()
enthält
damit einen Phasenfaktor, welcher von
abhängt. In der Exponentialfunktion ist die
Translationsinvarianz enthalten. Es handelt sich um den Spezialfall einer Blochwelle
(siehe Elektronen im Festkörper, später).
D![]()
' heißt „Dynamische Matrix“. Es ist die Fouriertransformierte der Kraftkonstanten
C und enthält Informationen über elastische Eigenschaften. Wir haben wir ein
lineares homogenes Gleichungssystem der Ordnung 3r. Beispielsweise folgt für eine
einatomige Basis r = 1 und damit für jedes
ein System von 3 Gleichungen für 3
Polarisationen. Die nicht-triviale Lösung erhält man durch Nullsetzen der
Determinante der Koeffizientenmatrix:
Für jedes
erhalten wir 3r Lösungen
(
), also die Dispersionsbeziehungen. Die
Entkopplung des Differentialgleichungssystems hat dazu geführt, daß wir
Normalschwingungen berechnen müssen.