2.8 Periodische Strukturen, Reziprokes Gitter

Wir haben eine dreidimensionale Streudichte r(r), welche periodisch in drei Dimensionen ist. Damit kann r(r) durch eine Fourierreihe beschrieben werden.

PIC

       sum      (     )
r(r) =   exp  iQhklr
      hkl

h, k und l sind unabhängige ganze Zahlen. Für die Fourierkoeffizienten gilt:

         integral        (      )
rhkl =-1   r(r)exp - Qhklr  dV
     Vz Vz

V z ist die Periode der Funktion r(r), also die primitive Elementarzelle. Durch die Vektoren Ghkl = hg1 + kg2 + lg3 und das schiefwinklige Koordinatensystem g1, g2, g3 ist das sogenannte reziproke Gitter definiert. Die Wahl der Basisvektoren erfolgt so, daß im realen Raum Translationsinvarianz besteht, das heißt die Periodizität der Streudichte lautet:

r(r) = r(r+ R) mit R = n1a1 + n2a2 + n3a3

Hierbei handelt es sich um das Gitter im realen Raum. Da rhkl ortsunabhängig (translationsinvariant) ist, folgt dann:

    (     )      [    (     )]
exp  iGhklr = exp  iGhkl r +R

Also erhalten wir aus dieser Bedingung:

   (      )
exp iGhklR  = 1

----------------
|               |
-Ghkl .R-=-2p-.m|

m ist hierbei eine ganze Zahl. Es gilt allgemein für beliebige h, k, l und n1, n2, n3:

giaj = 2pdij mit dem Kroneckersymbol dij

     {  1 f¨ur  i = j
dij =
        0 f¨ur  i /= j

Die Konstruktionsvorschrift lautet:

|-------------------------------------------------------------|
g  = 2p-(a  ×a ), g = 2p-(a  × a ), 2p-(a × a) mit V = a (a × a )|
-1---Vz--2---3---2---Vz--3----1--Vz--1----2------z---1--2---3--

Hierbei handelt es sich um die Elementarzelle des reziproken Gitters. Schließlich berechnen wir das Volumen dieser Elementarzelle im reziproken Raum:

|-----------------|
|            (2p)3 |
|(g1 × g2)g3 = -V---|
---------------z---

Beispiele hierfür sind:

Zusammenhang zwischen reziprokem Gitter und Millerschen Indizes:
G    _L  Netzebene (hkl)
  hkl

PIC

Es sei die Netzebene durch u, v, w definiert. Bilde nun die Vektoren in der Netzebene, also beispielsweise u -v, w,v und davon das Kreuzprodukt. Daraus ergibt sich dann ein Vektor, welcher senkrecht auf der Ebene steht, also 1
pGhkl. Der Abstand berechnet sich nach:

     2p
d = -----
    |Ghkl|

Nochmal: Ghkl sind die Wellenvektoren der Streudichte.