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Für die komplex konjugierte Exponentialfunktion gilt: |
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Wir können die Exponentialfunktion als unendliche Reihe schreiben:
Hier ist dann ersichtlich, daß für die Partialsummen gilt:
Daraus folgt also:
sei eine komplexe Zahl mit
. Dann gilt:
An dieser Stelle muß man jedoch aufpassen:
Nun gilt ja:
Wir wollen nun eine Beziehung zwischen der komplexen Exponentialfunktion und
dem reellen Sinus und Kosinus herleiten. konvergiert absolut für alle
:
![]() | (7.3) |
Damit haben wir nun die Reihendarstellung des Sinus und des Kosinus erhalten:
Daraus ist dann ersichtlich:
Aus hier sieht man:
An dieser Stelle kann man nun viele hilfreiche Beziehungen herleiten:
Des weiteren ergeben sich durch Variablentransformation in den
Potenzreihen von Sinus und Kosinus folgende wichtige Beziehungen, die vor allem in
der Funktionentheorie (HM III) große Bedeutung haben:
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Für
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Wir wollen nur das erste Additionstheorem beweisen. Die anderen beiden sollen als Übung durchgeführt werden:
![]() | (7.4) |
Wir betrachten den Kosinus auf dem Intervall .
hat dort genau eine
Nullstelle.
Wir betrachten nun die Potenzreihen des Kosinus und des Sinus:
Wir zeigen, daß die Reihe von konvergiert:
Damit stellt eine Nullfolge dar, die notwendige Bedingung für
Konvergenz ist erfüllt. Nun gilt außerdem nach dem Quotientenkriterium:
Damit konvergiert als . Wir setzen nun den Wert 2 ein und erhalten
dann folgende Abschätzung für
:
Damit folgt für die Monotonie auf dem Intervall :
Wir wollen zeigen, daß nachfolgende Glieder der Folge größer sind
als vorhergehende:
Diese letzte Beziehung gilt sicher, falls .
Außerdem stellt eine Nullfolge dar:
Für gilt somit:
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Die Zahl |
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Dabei gilt für |
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Außerdem folgt:
Folgende wichtige Werte gelten für die komplexe Exponentialfunktion: |
![]() ![]() ![]() ![]() ![]() |
![]() ![]() ![]() ![]() |
Zum Beweis verwenden wir die EULERsche Formel und unsere Kenntnisse über
:
Hier folgt nun eine Tabelle der wichtigsten Werte:
Man zeige, daß und
-periodisch sind.
Wir fassen unsere Erkenntnisse über die Monotonie der trigonometrischen Funktionen und deren Umkehrfunktionen zusammen:
ist auf jedem
Intervall
streng monoton
für
.
ist auf jedem Intervall
streng
monoton.
Den Teil für nennen wir den Hauptzweig des Arkussinus:
Für folgt wiederum der Hauptzweig des Arkuskosinus:
Im folgenden sprechen wir nur von den Hauptzweigen des Arkussinus und
Arkuskosinus und bezeichnen diese mit und
.
Für die komplexe Exponentialfunktion gilt folgende Gleichung: |
![]() |
Die in der Mathematik sehr bedeutenden Zahlen, nämlich die Eulersche Zahl
e, die Kreiszahl und die imaginäre Einheit i sind somit in einer
einzigen Gleichung miteinander verknüpft, was sehr überraschen ist. Diese
Gleichung hat wiederum in der Funktionentheorie (HM III) eine sehr wichtige
Bedeutung.
„ stimmt nach Satz 2.
„
Wir suchen nun mit
. Alle gesuchten
haben die Form
.
Mit folgt somit die zu beweisende Aussage:
Außerdem müssen wir noch zeigen, daß für
. Wir führen wieder
einen Widerspruchsbeweis durch. Wir nehmen also an:
Für folgt:
Für die komplexe Zahl gilt:
Wir potenzieren obige Gleichung mit 4 und erhalten:
Durch Vergleich mit der linken Seite folgt dann, daß der Imaginärteil der komplexen Zahl 0 sein muß. Damit gilt:
Mit der Nebenbedingung ergibt sich nun:
Wieder eingesetzt in die obige Gleichung ergibt:
Dabei handelt es sich um einen Widerspruch. Somit ist für
.
Wir wollen zum Abschluß die Nullstellen von berechnen:
Mit der zuvor bewiesenen Beziehung folgt nun:
Dann ergibt sich durch Logarithmieren:
Damit folgen die Nullstellen des Kosinus:
Daraus ergibt sich:
Wir haben kennengelernt: