Die Differentialgleichung f(x,y)dx + g(x,y)dy = 0 sei nicht exakt:
Wir multiplizieren die Differentialgleichung mit einer beliebigen Funktion
(x,y)
0:
soll so bestimmt werden, daß die neue Differentialgleichung (2) jetzt exakt ist.
Also muß gelten:
Falls dies gilt, heißt integrierender Faktor (Eulerscher Multiplikator). Oben muß
nun die Produktregel angewendet werden, womit dann folgt:
Dies ist eine partielle Differentialgleichung. Wir suchen einen Ansatz zur Berechnung
von =
(x,y). Es sei
=
(x,y) gegeben. Dann suchen wir eine Funktion
H = H(t) derart, daß
(x,y) = H(
(x,y)) ein integrierender Faktor ist. Mittels der
Kettenregel ergibt sich dann wieder:
Gleichung (3) geht nun über in:
Falls diese Funktion nur noch von (x,y) abhängt mit w(
(x,y)), dann hat der
Ansatz etwas gebracht.
Es ist eine lineare homogene Differentialgleichung. Diese Methode wollen wir nun an speziellen Beispielen üben:
Falls dies nur von x abhängt, dann ist (x) = H(x) ein integrierender
Faktor.
Dies darf nur von y abhängen.
Auch hier das die Funktion nur von x2+y2 abhängen, damit (x) = H(x)
integrierender Faktor ist.
Schauen wir uns folgende lineare inhomogene Differentialgleichung an:
Daraus folgt:
Nun gilt:
Nun ergibt sich mit der obigen Beziehung:
Somit folgt:
Als Übung soll der Rest dieser Aufgabe gelöst werden.
Die Differentialgleichung ist somit nicht exakt. Die Fälle (1) und (2) liegen nicht vor.
Wir haben somit nur eine Abhängigkeit von x2 + y2; unser Ansatz führt
infolgedessen zum Ziel. (x,y) = H(x2 + y2) läßt sich aus H'(t) = H(t)
berechnen.
Somit folgt also:
Nun müssen wir zu dem entsprechenden Vektorfeld ein Potential bestimmen.
Nach einigen Rechenschritten folgt:
Für die Lösung in impliziter Form folgt dann:
Schauen wir uns zum Abschluß noch einmal folgendes an:
Falls dieses Integral wegunabhängig ist, dann ist hierdurch die Lösung implizit gegeben.
Die Exaktheit ist also eine andere Formulierung für die Wegunabhängigkeit eines Integrals. Als Vorbereitung zu unserem nächsten Thema wollen wir uns nochmals die inhomogene Differentialgleichung 1.Ordnung anschauen:
Dies wird multipliziert mit:
Damit folgt dann:
Somit folgt:
Es handelt sich um alle Lösungen, falls x0 beliebig ist. Für g(x) = 0 folgt daraus auch die Lösung der homogenen Gleichung: