Wir betrachten die Differentialgleichung Ly(x) = y'' + p(x)y' + q(x)y = f(x) mit
x I und gegebenem p, q und f. Diese Funktionen seien außerdem stetig und
beschränkt.
Es seien x0 I und
,
. Gesucht wird y
C2(I) mit Ly(x) = f(x) und x
I
Außerdem sei y(x0) =
und y'(x0) =
. Das Problem (P) wird mit A(f;
,
)
bezeichnet. y
A(f;
,
) soll bedeuten: y löst A(f;
,
).
Es sei y A(0;0,0). Dann gilt:
Wir bezeichnen die Menge aller Lösungen als:
Diese Menge nennt man die „allgemeine Lösung“. Die „allgemeine Lösung der homogenen Gleichung“ lautet:
Dies bedeutet, daß y -yp = y0 eine Lösung der homogenen Gleichung ist.
Nun wollen wir die allgemeine Lösung der homogenen Gleichung LH charakterisieren. Mit Satz 1 ergibt sich:
Wir differenzieren:
Damit ist die Aussage gezeigt.
Alle Lösungen der homogenen Gleichung hat man, wenn man zwei linear unabhängige Lösungen hat, davon sind alle Linearkombinationen zu bilden; yh1 und yh2 leisten dies beispielsweise.
Jede Basis von LH heißt Fundamentalsystem von L. Beispielsweise bilden yh1 und yh2 ein Fundamentalsystem von L.
Es sei u, v C1(I). Dann nennt man folgende Matrix die Wronski-Matrix von u und
v:
Dies schreiben wir in Matrixform:
Betrachten wir folgende Funktionen:
Die Funktionen sind linear unabhängig, wie sich an den Schaubildern erkennen läßt. Dies soll als Übung gezeigt werden durch:
u, v können nicht Lösungen einer homogenen linearen Differentialgleichung 2.Ordnung sein.
Es gibt ein x0 I mit W(u,v)(x0) = 0. Dann betrachten das Gleichungssystem für
1,
2:
Aus W(u,v)(x0) = 0 folgt:
Es sei u, v LH. Dann folgt:
Wir leiten eine Differentialgleichung für die Wronski-Determinante her:
![]() | (5.1) |
Für die Lösung folgt: