Das zu untersuchende Funktional lautet:
Zu untersuchen ist ein Variationsintegral mit dem Integranden:
Diese Funktion ist jedoch nicht konvex. Deshalb betrachten wir dasselbe Problem, aber wir vertauschen die Achsen.
Dann sieht unser Integral folgendermaßen aus:
Dieses Funktional ist also zu minimieren aus = {y
C1[a,b]|y(0) = 0,y(x1) = y1}.
Bei diesem Vorgehen können jedoch gewisse Kurven verloren gehen.
Da dieser Ausdruck stark konvex ist, ist T(y) strikt konvex auf und wir können
den Satz 1 anwenden:
Diese Differentialgleichung ist nun zu lösen.
Durch Auflösen nach y'(x) erhalten wir dann:
Wir lesen hier ab, daß y'(0) = 0 ist; also liegt im Ursprung eine waagerechte
Tangente. Anstelle von x wird nun der Parameter (bei Zykloide: Rollwinkel)
eingeführt.
Damit dieses auch wirklich eine Parametertransformation ist, muß x()
bijektiv sein. Bei Injektivität darf die Ableitung von x(
) nicht gleich Null
sein:
x = x(): [0,
1]
[0,x1] ist bijektiv, falls 0 <
1 <
. Wir schreiben nun
y(x(
)) =
(
). Dann resultiert mit der Kettenregel:
Wir ziehen die Wurzel:
Durch Integration folgt:
Damit haben wir eine Kurvendarstellung, welche durch A(0,0) geht.
C2, 1 sind so zu bestimmen, daß (x(
),
(
)) durch B verläuft.
Zerlegen wir die Parameterdarstellung der Zykloide:
Wir betrachten folgende Funktion:
Berechnen wir den Grenzwert mittels der Taylorreihenentwicklung, so folgt:
Außerdem kann man nachprüfen, daß h'() > 0 ist für 0 <
< 2
. h(
) ist damit
streng monoton wachsend auf [0,2
] und h
= [0,
). Daraus folgt dann, daß
es genau ein
1
[0,2
) mit h(
1) =
. Es gilt damit:
Wir erreichen damit nur die reellen Zahlen, welche kleiner als sind. Berechne
1
aus h(
1) =
und
<
. Setze nun (erste Gleichung nach C2 auflösen):
Dann ist die Lösung unseres Problems durch folgende Funktionen gegeben:
Von der Anschauung her ist C2 der Radius des Kreises, welcher durch Abrollen die Zykloide bildet.