Falls das System bestimmte Positionen zu den Zeiten t0 und t1 annimmt, dann bewegt es sich zwischen diesen Positionen während der Zeitspanne t1 - t0 längs solcher zulässiger Bahnkurven (Trajektorien) y = y(t), für die das Integral
stationär wird. y = y(t) heißt zulässig, falls gewisse k < 3n Nebenbedingungen,
welche zu dem betrachteten System gehören, erfüllt sind. Zur Zeit t hat das
System N = 3n - k Freiheitsgrade; das heißt, seine Lage zur Zeit t wird
eindeutig durch N skalare Größen q1(t), ..., qN(t) beschrieben. Wir bezeichnen
q(t) =
N als Zustandsvektor, wobei N zeitunabhängig sein
soll.
y und q sollen eindeutig auseinander berechenbar sein. Wir haben also eine eindeutige
Zuordnung y(t) = g(q(t)) g: N
3n und y
C1. Für jeden einzelnen Massenpunkt
gilt yj(t) = gj(q(t)) mit j = 1, ..., n und gj:
N
3. Mittels der Kettenregel
gilt:
j ist nun eine symmetrische (N,N)-Matrix mit (
j)l,k=1,...,Nlk.
Damit erhalten wir einen Ausdruck für die kinetische Energie:
Führen wir die Summation über j aus, so bleibt ein Ausdruck abhängig von l und k übrig, den wir als A(a) = alk(q(t))lk bezeichnen wollen, wobei es sich hier um eine symmetrische (N,N)-Matrix handelt.
Hierbei gilt (q(t),
(t)) =
2
(q(t),
(t)) für
> 0. Nach Satz 2 (Z 22) gilt
2
(u,v) = v
v(u,v).
Hier ist n = 1 und N = 1. Damit gilt x(t) = l cos(t) und y(t) = l sin
(t), womit wir
(
,
) = l2
2
erhalten.
Ein Pendel bewege sich auf einer Kugel mit dem Radius l, womit Kugelkoordinaten
günstig sind. Hier gilt n = 1 und N = 2; als unabhängige Koordinaten wählen wir die
beiden Winkel und
.
Es gilt nun:
Überprüfen wir die obige Beziehung:
Hiermit gilt
was so sein muß.
Ab jetzt setzen wir L*L, T*
T und U*
U.
Dieses Funktional sei stationär (W(q;
) = 0,
(t0) =
(t1) = 0). Die
entsprechenden EULERgleichungen (LAGRANGEgleichungen) lauten:
Hierbei handelt es sich um N skalare Gleichungen.
Wir wollen eine Transformation (x,0,x1,y1)(q1,q2) = (x,
) durchführen. Für den
Massenpunkt M gilt nun:
Auf m wirkt die Federkraft k(x) mit k(0) = 0.
Da für diese Matrix m+M > 0 und (m+M)Ml2 -M2l2 cos2 = mMl2 +M2l2 sin2
> 0
gilt, ist die Matrix regulär und damit invertierbar. Wir schreiben also die
LAGRANGEfunktion hin:
Daraus berechnen wir:
Nun können wir für die beiden EULERgleichungen ermitteln:
Führen wir die Differentiation auf der linken Seite von Gleichung (2) aus, so folgt:
Multiplizieren wir nun Gleichung (1) mit und subtrahieren diese von Gleichung
(3), so folgt mit den Abkürzungen
=
und
=
(x):
Gesucht sind x = x(t) und =
(t). Hierbei handelt es sich um ein gekoppeltes
nichtlineares Differentialgleichungssystem 2.Ordnung. Ein System dieser Art ist
schwer zu lösen. Deshalb führen wir für kleine Zeiten t eine Linearisierung durch, also
cos(
)
1,
(x(t))
x(t) (mit
= const.) und sin
.
Aus diesen beiden Gleichungen ergibt sich:
Hieraus folgt durch zweimaliges Differenzieren:
Durch Einsetzen der nach aufgelösten ersten Gleichung gilt nun:
Mit dem Ansatz x(t) = exp(t) erhält man ein Polynom 4.Grades, welches als
Übung gelöst werden kann.
Linearisiere L. Dann sind die LAGRANGEgleichungen wieder die linearen Gleichungen
für x, von oben. Achtung! Bei der zweiten Gleichung ist cos
= 1 -
+ O(
4) zu
setzen!