Gesucht ist ein Variationsintegral derart, daß die zugehörige EULERgleichungen gerade die zugehörigen HAMILTONgleichungen sind. Damit soll folgendes Funktional stationär werden:
Wir schreiben die EULERschen Gleichungen für
f(t,q(t),p(t),(t),
(t)) =
(t) . p(t) -H(t,q(t),p(t)) = v . w -H(t,u,w)
hin:
Hieraus ergibt sich dan weiter durch Einsetzen der ursprünglichen Variablen die HAMILTONschen Gleichungen:
Wir betrachten nun:
Auch hieraus ergibt sich also = -Hu und
= Hw.
Wir bilden also die Differenz der beiden Funktionale:
Die zugehörigen EULERgleichungen lauten:
Damit liefern die EULERschen Gleichungen keine Bedingungen.
Der letzte Ausdruck ist unabhängig von , womit die Ableitung gleich 0
ist.
Es sei H = H(t,u,w) mit u
N und w
N seien gegeben. Für q = q(t), p = p(t)
gelten:
Gesucht ist eine Transformation (u,w) [N ×
N]
(U,W) [
N ×
N] und eine
Funktion H = H*(t,U,W) derart, daß für die mittels der Transformation aus
(q(t),p(t)) hervorgehenden Funktionen (Q(t),P(t)) die folgenden Gleichungen
gelten:
Es sei p = (t,Q,P) und q =
(t,Q,P):
Vor vorher betrachten wir folgendes Funktional, welches stationär werden soll:
Die zugehörigen EULERschen Gleichungen lauten (t) = Hw,
(t) = -Hu (für 2N
Funktionen).
Hier lauten die EULERgleichungen (t) = HW* und
(t) = -HU* (für 2N
Funktionen). Wir wollen nun ein Problem für 4N Funktionen herleiten, indem wir
beide Funktionale voneinander subtrahieren:
Für dieses Problem gelten dann alle EULERgleichungen der beiden einzelnen Probleme, also erhalten wir 4N Funktionen. Nun können wir noch einen zusätzlichen Term in Form einer totalen Zeitableitung addieren:
Dies gilt für eine beliebige Funktion F = F(t,q,p,Q,P) von 4N + 1 Variablen. Nach den Vorbemerkungen hat das Variationsproblem mit dem Integranden
dieselben 4N EULERgleichungen. Angenommen, wir haben die gesuchte
Transformation p = (t,Q,P), q =
(t,Q,P). Hiermit können 2N Variablen in F
eliminiert werden, so daß F von 2N + 1 Variablen abhängt. F muß von einem Satz
alter und einem Satz neuer Variablen abhängen. Dafür gibt es die vier Möglichkeiten
F = F(t,q,Q), F = F(t,q,P), F = F(t,p,P) und schließlich F = F(t,p,Q). F
heißt Erzeugende Funktion der Transformation. Wir bestimmen F im Fall
F = F(t,q,P).
Hiermit folgt aus (*):
Diese Gleichung ist erfüllbar, falls Fq(t,q,P) = p, Fp(t,q,P) = Q und H* = H + Ft
gilt. Aus der zweiten Bedingung kann man q = (t,Q,P) bestimmen und damit folgt
aus der ersten Bedingung p =
(t,Q,P). Betrachten wir schlußendlich noch die dritte
Bedingung, so erhalten wir:
Die Idee ist nun folgende:
Dies bedeutet = Hp und
= -Hq.
Das Ziel ist nun =
* = 0. Dazu machen wir den Ansatz
(
-
* = 0 und dies
gilt, falls:
Wir eliminieren in F zunächst 2N Variablen mittels der kanonischen Transformation, so daß F von t und einem Satz alter und einem Satz neuer Koordinaten abhängt: F = F(t,q,P), F(t,p,P) und F(t,q,Q). Wir verwenden den Fall F = F(t,p,P):
Dies ist äquivalent zu:
Wir definieren an dieser Stelle Q(t) := Fp(t,p(t),P(t) und hieraus folgt p(t) = (t,Q,P).
Außerdem setzen wir
p(t)=
(t,Q,P) =
(t,Q,P).
Es sei F(t,q,P) = q . Pt (mit N = 1). Aus Q = Fp erhalten wir Q = qt
und damit q = (=
(t,Q,P). Aus p = Fq folgt p = Pt(=
(t,Q,P)) und
P =
.
Als Voraussetzung verwenden wir = Hp(t,q,p) und
= -Hq(t,q,p) und
behaupten, daß
= HP*(t,Q,P) und
= -HQ*(t,Q,P).
Kommen wir zurück zu F = F(t,q,P).
Eine Erzeugendenfunktion F = F(t,q,P), für die H*(t,Q,P) = 0 t, Q und P gilt,
heißt Wirkungsfunktion A(t,q,P). Aus H* = 0 ergibt sich
(t) =
(t) = 0, also
Q(t) =
(
N) und P(t) =
(
N), wobei
,
konstant sind. Hieraus folgt
A = A(t,q,
).
Dies ist die sogenannte Hamilton-Jacobi-Differentialgleichung. Hierbei handelt
es sich um eine partielle (im allgemeinen nichtlineare) Differentialgleichung
1.Ordnung für A. A = A(t,q,) sei die Lösung, die von N Konstanten
1,
2, ...,
N
abhängt. Aus F(t,q,P) erhalten wir Q = FP = AP = A
=
. A
(t,q,
) =
ist
eine implizite Darstellung für q = q(t) und ist abhängig von 2N Konstanten
1, ...,
N und
1, ...,
N.
Betrachten wir das System der HAMILTONschen Gleichungen:
Gesucht sind x = x(t)
n und y = y(t)
n. Betrachte die zugehörige
HAMILTON-JACOBI-Gleichung für eine Funktion S = S(t,x):
Wir begnügen uns mit der Voraussetzung H C2(
×
n ×
n). S = S(t,x,a) sei
Lösung der HAMILTON-JACOBI-Gleichung, die noch von n Parametern a abhängt.
Das heißt für jedes a
B
n gelte St(t,x,a) + H(t,x,Sx(t,x,a)) = 0
(1). Des weiteren sei det(Sxjak)
0 auf
×
n ×
n. Solch eine Lösung
bezeichnet man auch als vollständiges Integral. Dann gewinnt man aus den
Gleichungen
mit beliebigen Parametern b = (b1,...,bn) eine 2n-parametrige Lösungsschar des HAMILTONschen Systems: x = X(t,a,b und y = Y (t,a,b).
Folgendes Funktion mit y = y(x) soll stationär werden:
Gesucht ist S(x,y,a)
mit Sx + H(x,y,Sy) = 0. Hier gilt also
Sx +
= 0.
Man bezeichnet eine solche Differentialgleichung auch als Eikonalgleichung. Zur Lösung dieser partiellen Differentialgleichung machen wir den Separationsansatz S(x,y) = f(x) + g(y).
Wir erhalten die zwei gewöhnlichen Differentialgleichungen f'2(x) = x2 + a und g'(y)2 = y2 - a und damit:
Durch Auflösen nach y erhalten wir die gesuchten Extremalen:
Es handelt sich um eine implizite Lösungsdarstellung.
Wir differenzieren (1) nach a:
Anschließend differenzieren wir nach x:
Wir subtrahieren Gleichung (2) von (1)a:
Dies muß für alle k Summanden gelten, wobei vorausgesetzt wird, daß
die Determinante 0 ist.
Wir setzen voraus, daß alles in der Ebene stattfindet.
Die EULERgleichungen lauten:
Hieraus ergibt sich 1 = 0 und
2 = -g. Mit p1 = m
1,
1 =
und p2 = m
2,
2 =
erhalten wir:
Die HAMILTON-JACOBI-Gleichung lautet für S = S(t,x,a):
Wir machen eine Variablentrennung S = u(x1) + v(x2) + w(t) als Ansatz:
Wir bringen das, was nicht von t abhängig ist, auf die rechte Seite:
Wir erhalten also:
Als Lösung folgt:
S ergibt sich aus u + v + w. Der Satz sagt aus: „Bilde Sa1 = b1 und Sa2 = b2 und berechne hieraus x = x(t).“
Aus x1(0) = 0 folgt aus der ersten Gleichung b1 = 0 und aus der zweiten Gleichung
b2 = -.
Das Problem findet wieder in einer Ebene statt:
Die Masse m2 soll in Ruhe sein. Gesucht ist die Bahnkurve von m1:
Mit U = - und T =
(
12 +
22) ergibt sich:
Die HAMILTON-JACOBI-Gleichung lautet für S = S(t,x1,x2):
Wir bezeichnen =
und nennen
wieder S mit
=
2:
Wir führen Polarkoordinaten ein durch x1 = r cos und x2 = r sin
:
Mit r = Sx1 cos
+ Sx2 sin
und
= Sx1(-r sin
) + Sx2(r cos
) folgt:
Gesucht ist =
(t,r,
,a1,a2). Hier kann man nun den Separationsansatz
=
1(t) +
2(
) +
3(r) machen:
Hieraus ergibt sich 1(t) = a1t und weiter:
Hieraus folgt 2(
) = a2
. Mit r0 = r(t0) für t > t0 folgt:
Nach unserem Satz von JACOBI setzen wir a1 = b1,
a2 = b2 und bestimmen
hieraus r = r(t),
=
(t):
Hierbei handelt es sich um eine Darstellung für r = r(t): das Weg-Zeit-Gesetz. Wir setzen:
Dies ist eine implizite Darstellung von r = r(), also der Bahnkurve. Mittels
BRONSTEIN folgt hieraus jetzt: