1.8 HAMILTON-Prinzip

Wir stellen uns vor, daß der Zustand eines physikalischen Systems zur Zeit t durch einen Vektor f(t) = (f1(t),...,fn(t)) mit t  (- [t0,t1] festgelegt wird. L = L(t,q1,...,qn,p1,...,pn) sei die zugehörige LAGRANGE-Funktion. Der im Zeitintervall [t0,t1] bei bekannten Zuständen f0 = f(t0) (Anfang) und f1 = f(t1) (Ende) ablaufende Vorgang wird durch die Kurve x = fm(t) beschrieben, die das Wirkungsintegral

       integral t1
S(f) =  L(t,f1(t),...,fn(t);f'1(t),...,f'n(t))dt
      t0

minimal (oder wenigstens stationär) macht und fm(t0) = f0 und fm(t1) = f1 erfüllt.

Zusammenfassung aus den vorhergehenden Beispielen:

Jeweils liegt eine Vorschrift vor, die Funktionen aus einer Funktionenmenge (D) eindeutig eine reelle Zahl zuordnet. Wir haben also folgende Vorschrift:

F : D '--> R

F nennt man nun Funktional („Funktionfunktion“). Gesucht sind Elemente y aus D, für die F(y) extremal wird. In HMII hatten wir folgendes Problem:

         m
f : M  (_  R '-->  R

y = f(x ,...,x )
       1     m

Hier hatten wir endlich viele Unbekannte. Nun betrachten wir aber y = F(f) und hier handelt es sich um „unendlich viele Unbekannte“zur Festlegung einer Funktion.

Bemerkungen: