3.4 Teilchen im „Kasten“

PIC

Es gilt für den Hamilton-Operator innerhalb des Kastens:

      h2  @2
H^= - -----2-f¨ur 0 < x < a
      2m @x

Für die Wellenfunktion gelte am Rand:

Y(x) = 0 f¨ur x = 0, a

Ein hermitescher Operator ist ein solcher, den man sowohl auf rechts als auch auf links anwenden kann:

| integral -----[------]------ integral -[-----]----------------|
|  Y*1(x) G^Y2(x)  dx =    ^GY1(x) *Y2(x) dx A Yn(x)|
-------------------------------------------------

Wenn Y1 = Y2 reell sind, so sind auch die Eigenwerte reell. Durch partielle Integration folgt:

 integral       [        ]                      integral 
  Y* (x)  -i@Y2(x)- dx = [Y* (- iY (x))]a-   (-iY (x)) @Y*1dx
    1        @x          1     2    0        2     @x

Wenn die Wellenfunktion am Rande gleich Null ist, so fällt der Oberflächenterm heraus, womit folgt:

                 integral            *      integral  [      ]*
[Y*(- iY2(x))]a -   (- iY2(x)) @Y1-dx =    -i@Y1-  Y2(x)dx
  1         0              @x         ---@x---
                                         ^pY1

Aufgrund der Randbedingungen kann es sich bei der Wellenfunktion nur um eine Sinusfunktion handeln:

Y  (x) = B sin(kx)
  n

Somit erhält man nach einer Normierung für n = 1, 2, ...:

|-------- V~ ----(----)-|
|Yn(x) =   2sin np-x  |
-----------a-----a----|

|---------------|
|     -h2(np-)2 |
-En-=-2m---a----|

PIC

PIC

Die Lokalisierungsenergie (Nullpunkt: En)

       h2p2-
Elok = 2ma2 > Energie in Coulombpotential

Für zwei geladene Teilchen haben wir folgendes Coulombpotential:

           2
V = --1- .e-
    4pe0   r

Dies gewährleistet die Stabilität der Materie.
Die Wellenfunktionen zu verschiedenen Energien sind orthogonal:

 integral 
    *
  Y m(x)Ym(x) dx = 0 f¨ur m /= n

Beweis-Idee:
Es gilt:
sin(mq) .sin(nq) = 1[cos(m  -n) q- cos(m + n)q] mit q = px
                 2                                  a

Durch Integration folgt dann obigen Orthogonalität.

Erwartungswerte:
Mittels BRONSTEIN oder durch direkte Rechnung folgt dann:
      integral  *              a
<x> =   Yn(x)xYn(x)dx = 2-

       integral                     (       (   ) )
  2       *    2          a2     3    1--2
<x > =   Yn(x)x Yn(x)dx = 3   1- 2 .  np

Dann folgt für die Streuung:

       [           ]
    2    1-  ---1--  2
(Dx) =   12- 2(pn)2 a

      integral   *  (    -@-)
<p> =  Y n(x)  -ih@x  Yn(x) dx = 0

Dies ist natürlich so, weil der Impuls als physikalische Größe reell sein muß!

       integral       (    @ )2             (np )2
<p2> =   Y*n(x) - ih ---  Yn(x)dx = h2 ---
                   @x                 a

Außerdem zeigen wir, daß für dieses Beispiel die Unschärferelation gilt:

            V~ --------
Dx .Dp = h-  p2-- 2- > h-
         2  --3 --n2   2
               >1

3.4.1 Orts-Wahrscheinlichkeitsdichte

      integral                   integral 
<x > =  Y*(x).xY(x) dx =   WX(x) .xdx

Damit haben wir also:

|-------------|
|W (x) = |Y(x)|2|
---------------

PIC

Dies ist die „Aufenthaltswahrscheinlichkeit“ des Teilchens.

3.4.2 Impuls-Wahrscheinlichkeitsdichte

      integral              integral 
<p> =  W (p).pdp =   Y*(x)G^Y(x) dx

Wie kann man jetzt W(p) berechnen? Allgemein gilt für kontinuierliche g:

      integral 
<G > =  W (g).g dg

Für diskrete g gilt:

<G > =  sum  W (g ).g
       n     n   n

Wir entwickeln Y(x) =  sum nCnfn(x):

                   integral 
^Gfn(x) = gnfn(x),  f*mfn dx = dmn

 ^     sum     2
<G> =    |Cn |.gn
      n

Man erhält somit die Wahrscheinlichkeitsdichte, einen bestimmten Eigenwert Cn zu finden:

|-------------------------------|
|              || integral             ||2|
|W (gn) = |Cn |2 = || f*m(x)Y(x)dx|| |
---------------------------------

Somit gilt für die Eigenfunktionen des Impulses:

^pfk(x) = hkfk(x)

Wir normieren die Impulswellenfunktionen auf d-Funktionen:

f (x) =  V~ -1-exp(ikx)
 k       2p

k ist hierbei die Impulsquantenzahl, für die - oo < k <  oo gilt (Impuls: hk).

 integral 
  f*k(x)fk(x)dx = d(k - k')

d-Funktionen sind nichts weiteres als die Verallgemeinerung des Kronecker-Deltas. Wir entwickeln unsere Wellenfunktion nach ebenen Wellen:

             integral 
Cn '-->  C(k) =   f*k(x)Y(x) dx

Dies ist also die Fouriertransformierte der Wellenfunktion. Für die Impulswahrscheinlichkeit erhält man:

W (p) = |C(k)|2 mit p = hk

PIC

3.4.3 Überlagerung zweier stationärer Zustände

Y(x) = N (Y1(x) + Y2(x))

Diese Wellenfunktion ist keine Lösung der stationären Schrödingergleichung:

^HY = EY

Es gilt nämlich E1/=E2!

          (         (      )           (      ))
Y(x,t) = N Y1(x) exp  - iE1-t + Y2(x) exp  - iE2-t
                        h                  h

Per Konstruktion ist dies eine Lösung der zeitabhängigen Schrödingergleichung. Man muß die Funktion noch normieren:

 integral 
  |Y(x,t)| 2dx = 1

Daraus folgt N =  V~ 1
  2, da Y1,2 normiert und orthogonal sind. W(x,t) = |Y(x,t)|2 ändert sich zeitlich.

            [                            [    (         )      (          )]]        (         )
|Y(x,t)| 2 = 1 |Y (x)| 2 + |Y (x)| 2 + Y (x)Y (x) exp iE2--E1-t + exp  -iE2---E1t    = ...cos  E2---E1t
           2   1        2        1    2            h                 h                    h

Die Frequenz des oszillierenden „Wellenpakets“ist:

|-----------|
|    E2- E1 |
|w = --h----|
-------------

Wir groß ist die Wahrscheinlichkeit, einen bestimmten Wert der Energie bei einer Messung zu finden?

PIC

            2
W (En) = |Cn|

       sum 
Y(x) =   Cnfn(x)
       n

Man muß eine Wellenfunktion nach den Eigenfunktionen entwickeln, nach deren Wahrscheinlichkeit man fragt. Unsere Wellenfunktion ist schon in Eigenfunktionen zerlegt. Deshalb lesen wir direkt ab:

      1     (  E1t)
C1 =  V~ -exp  - ih-
       2

     -1-    (  E2t)
C2 =  V~ 2-exp - ih

C3 = C4 = ...= 0

PIC

Die Verteilung ist zeitlich konstant, obwohl Y(x,t) gilt. Aus dem Energieerhaltungssatz folgt, daß <^H>, DH, ... zeitlich konstant sind. Allgemein gilt für G^:

 d <                    >   d + integral  oo                          integral  ([@Y ]*        @G^        @Y )
--  Y(x,t)| ^G(^p,^x,t)| Y(x,t) = --   Y*(x,t)G^(^p,^x,t)Y(x,t)dx =     ---  G^Y  + Y*---Y + Y*^G ---  dx
dt                          dt-  oo                               @t           @t        @t

Aufgrund der hermiteschen Eigenschaften haben wir:

d <                    >    integral  ( i[  ]*          @ ^G        (  i)    )
-- Y(x,t)|G^(^p,x^,t)| Y(x,t)  =     --H^Y   (G^Y) + Y* ---Y+ Y*^G  - -- ^HY   dx =
dt                             h    [           @t       ]    h
                            integral         @ ^G   i[           ]
                         =   Y*(x,t) @t-+ h- ^H .^G - ^G .^H   Y(x,t)dx
(3.1)
Wir nennen ^HG^-^G^H den Kommutator [    ]
 H^, ^G. Analog zur klassischen Physik gilt dann mittels der Poisson-Klammern:
dG^   @ ^G  i-[^  ^]  @G^
 dt = @t + h  H,G  =  @t +{H, G}

Wir haben folgende kanonische Variable:

{p,x}=  1 '--> [p^,^x] = - ih

Dann gilt nach der Produktregel:

               @               @f (x)
[^p,x]f (x) = -ih@x-[xf(x)]- x(- ih)--@x- = -ihf(x)

Der Hamilton-Operator H^ hängt nicht (explizit) von der Zeit t ab.

[H^, ^H] = 0

Das heißt, daß ^H erhalten ist.

3.4.4 Ortseigenzustände

q sei der Eigenwert zum Ortsoperator ^x.
^xYq(x) = qYq(x)

Y (x) = d(x - q)
  q

Diese Funktionen Y sind auch auf d-Funktionen normierbar.

 integral 
  Y*(x)Y '(x)dx = d(q- q')
   q    q