Wir betrachten den Drehimpuls-Operator = (
x,
y,
z) mit [
x,
y] = i
z (und
zyklisch). Da [
2
,
z] = 0 ist, existiert ein gemeinsames System von Eigenfunktionen
|
,m> mit:
Die Voraussetzung dazu ist:
Daraus ergibt sich dann:
Das heißt also:
Es folgt somit:
Da [ 2
,
±] = 0 gilt, können wir
2
und
± vertauschen:
Analog existiert ein kleinster m-Wert j'; die Leiter bricht nach unten ab
für -|
,j> = 0, womit
-j'2 -j' = 0 folgt. Beide Forderungen sind nur
möglich, wenn
= j(j + 1) = j'(j'- 1) ist, das heißt j' = -j. (j' = j + 1
scheidet aus, da mmin > mmax wäre.
Ausgehend vom kleinsten m-Wert (= -j) erreichen wir durch N-fache
Anwendung von + den größtem m-Wert (= j).
Es muß also -j +N = j gelten; es ist nun N = 2j, woraus sich die Werte
j = 0, , 1,
, 2, ... ergeben.
Unterscheide nun folgende Fälle:
Hierbei handelt es sich um 2j + 1 Werte. Darunter fällt auch der
Bahndrehimpuls =
×
eines Teilchens, aber auch die Eigendrehimpulse
(=Spin) von Bosonen (und deren Gesamtdrehimpulse
=
+
).
Auch hier liegen 2j + 1 Werte vor. Es gibt jedoch dazu kein klassisches
Analogon. Hierunter fallen die Eigendrehimpulse von Fermionen (und
deren Gesamtdrehimpulse
=
+
).
Für festes j läßt sich |j,jz> als (2j + 1) × (2j + 1)-Matrix darstellen, beispielsweise für l = j = 1 als 3 × 3-Matrix:
Allgemein gilt:
Für den Drehimpulsoperator gilt:
Der Operator ist hermitesch:
Für die Kommutatoren gilt:
Man nennt folgende Größen vertauschbare Integrale der Bewegung:
Es handelt sich um simultane Eigenzustände. Wir haben folgende Eigenwertprobleme:
Bei m handelt es sich um 2l + 1 Werte. Die Eigenfunktionen des Problems
sind die sogenannten Kugelflächenfunktionen l,m(
,
) = Y l,m(
,
). Aus
Symmetriegründen betrachten wir das ganze in Kugelkoordinaten (x, y, z
r,
,
):
Für den Gradienten in Kugelkoordinaten gilt:
Weiterhin gilt r ×
=
. Dies führt dann aus
x,y,z:
Des weiteren gilt:
![]() | (3.6) |
Es sei folgender Hinweis gegeben:
Für die Eigenzustände zu z gilt:
Daraus erhalten wir dann das Resultat:
Wir verwenden folgenden Ansatz:
Daraus erhalten wir:
Der Drehimpuls in z-Richtung Lz ist als quantisiert (Lz-Drehimpulsquantisierung).
Wir berechnen außerdem die Eigenzustände zu 2
. Da [L2,Lx] = 0 gilt,
existiert ein gemeinsames System von Eigenfunktionen. Wir wollen dies
beweisen:
[Â,] = 0 ist die notwendige Bedingung für die Evidenz eines Systems gemeinsamer
Eigenfunktionen. Wir notieren uns die Eigenwertgleichung:
sei Eigenwert von
: Wir machen einen Separationsansatz:
Für die Schrödinger-Gleichung des isotropen Rotators gilt:
Daraus ergibt sich dann:
Damit erhalten wir folgende Differentialgleichung für (
):
Wir machen die Substitution = cos
mit -1 <
< 1. Damit geht
(
) über in
F(
).
Der Kosinus ist außerdem sinnvoll, da es sich um eine monotone Funktion für
0 < <
handelt. Wir erhalten eine Differentialgleichung für F(
):
Für den Spezialfall m = 0 erhalten wir die Legendresche Differentialgleichung:
Bei = ±1 darf F(
) nicht singulär sein. Wir machen den Reihenansatz, wobei
wir dann erhalten, daß die Lösung nur für
= n(n + 1), n = 0, 1, 2, ...
existiert.
Durch Einsetzen in die Differentialgleichung ergibt sich:
Dann erhält man weiter:
Wir machen also einen Koeffizientenvergleich:
Daraus folgt die Rekursionsbeziehung:
Asymptotisch für k erhalten wir:
Wir führen einen Vergleich mit der Taylorreihe von f() durch:
Daraus folgt:
Physikalisch gilt für die gesuchte Wellenfunktion :
Dies führt zu einem Widerspruch, da für die asymptotische Lösung gilt:
Infolgedessen muß die Reihe abbrechen, damit wir physikalisch sinnvolle Lösungen erhalten. Dies ist nun dann der Fall, wenn der Zähler des Bruches in der Rekursionsformel gleich Null ist, womit sich ergibt;
Die Lösungen der Gleichung sind die sogenannten Legendreschen Polynome. Wir notieren uns einige dieser Polynome:
Allgemein kann man folgende Beziehung zur direkten Berechnung der Polynome herleiten:
Außerdem gilt Pl(1) = 1, was eine interessante Eigenschaft ist. Für m0 befindet
sich in der Differentialgleichung ein m2; das Vorzeichen spielt also keine Rolle
mehr. Macht man nun einen Reihenansatz, so erhält man eine dreigliedrige
Rekursionsformel. Hier ist es dann hoffnungslos, eine Lösung zu erhalten, da die
Reihe nicht abbricht. Es handelt sich dann nachweislich um kein Polynom. Eine
geschlossene Form ist des weiteren ist angebbar.
(
) ist eine Funktion von cos
und
sin
=
.
Man erhält dann folgende Differentialgleichung für P():
Wir machen einen Reihenansatz und stellen die Forderung nach nicht singulärem
Verhalten. P() ist dann ein Polynom. Für m = 0 gilt wieder:
Durch Differentiation folgt:
Es handelt sich um die Differentialgleichung zu |m| = 1.
Pl() sind die Legendre-Polynome. Außerdem sind die Eigenwerte aufgrund der
Isotropie des Problems nicht von m abhängig.
P0(![]() | P1(![]() ![]() | P2(![]() ![]() ![]() ![]() |
P12(![]() | P21(![]() ![]() |
|
P22(![]() |
||
Dann erhält man für die Kugelflächenfunktionen:
Das Vorzeichen ist Konvention. Diese Funktionen sind orthonormal:
Außerdem gilt die Vollständigkeitsrelation:
l | m | |
0 | 0 | Y 00(![]() ![]() ![]() |
1 | 0 | Y 10(![]() ![]() ![]() ![]() |
±1 | Y 1,m = ±![]() ![]() ![]() |
|
2 | 0 | ![]() ![]() |
±1 | ||
±2 | ||
Es handelt sich um simultane Eigenfunktionen von Lx, Ly und Lz zum Eigenwert Null. Für l = 1 gilt:
Da = 0 folgt dies.
Für l = 1 folgt:
Es handelt sich um eine Linearkombination von l = 1 zu m = ±1. Allgemein gilt: