4.1 Vektor-Raumstruktur, lineare Operatoren

Es sei von den Elementen Y(x), f(x), usw die Rede. Diese sollen quadratintegrabel sein:

 integral 
  |Y(x)|2dx <  oo

Betrachten wir einen Vektorraum Z. In diesem gelten folgende Axiome:

In speziellen Vektorräumen, wie beispielsweise dem Hilbert-Raum, wird außerdem gefordert, daß die Funktionen quadratintegrierbar sind:

 integral 
  Y(x)2 dx <  oo

Es kann außerdem gezeigt werden, daß im Hilbert-Raum die Basis abzählbar ist.

Die Funktion kann mittels einer Fouriertransformation geschrieben werden:

       + integral o o 

Y(x) =    C(k)exp(ikx)dk
       - oo

Man könnte meinen, daß die Funktion Y(x) normierbar sein muß, damit C(k) eine Funktion ist. Tatsächlich reicht aber bereits absolute Normierbarkeit aus:

 + integral  oo 
    |Y(x)|dx <  oo 

- oo

Des weiteren kann ein Skalarprodukt auf einem Vektorraum folgendermaßen definiert werden:

f, y '--> Komplexe Zahl (f,y)  (-  C

In unserem Falle ist f und y dann direkt gegeben durch folgendes Integral:

        integral 
(f,y) =  f*(x)y(x)dx

Folgende Eigenschaften sind hierbei relevant:

4.1.3 Lineare Operatoren auf Z

Es sei folgende Abbildung bezüglich eines Operators  gegeben:
        ^
Y '--> f = AY  (-  Z

 kann beispielsweise x oder -ih@-
@x sein. Wir fordern:

(A^†Y  Y ) = (Y ,A^Y )
     1 2      1   2

 integral                   integral 
   Y*(x) ^AY (x)dx =  ( ^A†Y )Y dx
    1      2             1  2

 nennt man adjungiert zu Â. Gilt  = Â, so heißt der Operator selbst-adjungiert oder in der Physik hermitesch.

 ^† †  ^
(A ) = A

Für den Impulsoperator gilt beispielsweise (ohne Berücksichtigung des irrelevanten Vorfaktors):

    -@-
^A = @x

^A† = --@-
      @x

Satz:
Die Eigenwerte des hermiteschen Operators sind reell.
Beweis:
Wir haben folgendes Eigenwertproblem mit dem Eigenwert a:
A^Y  = aY

(y, ^Ay) = a(y,y)

Wir nehmen diese Gleichung konjugiert komplex:

(y, ^Ay)*= a*(y,y)

Mit der ersten Eigenschaft des Skalarprodukts gilt dann:

(y, ^Ay)*= ( ^Ay,y)

Mit der Hermitizität des Operators, also  =  folgt:

(A ^y, y) = (y,A^†y) = (y,A^y)

Wir erhalten also:

(y,A^y) = a*(y,y)

Damit gilt also a = a*.

Ein unitärer Operator ist ein solcher, welcher das Skalarprodukt unverändert läßt:

         (         )
(Y1,Y2) =  ^UY1,U^Y2

Der Operator beschreibt dann beispielsweise Drehungen oder Spiegelungen.

PIC

Der reziproke Operator ist definiert durch:

^             ^-1
JY = f ==> Y = K   f

Dieser existiert dann nicht, wenn K^ den Eigenwert Null besitzt. Für einen selbstadjungierten Operator, also  =  gilt, wie wir schon gezeigt haben:

Die Eigenwerte eines unitären Operators U-1 = U sind vom Betrag 1, das heißt:

^UY =  cY mit|c| 2 = 1, cc*= 1 und somit c*= 1
                                         c

Wir dividieren durch c und multiplizieren mit U-1:

1-   ^ †
cY = U Y

Wir notieren nun:

(Y,U^Y) = c(Y, Y)

          1
(Y, ^U†Y) = -(Y,Y)
          c

Durch komplexe Konjugation der zweiten Gleichung folgt:

(Y, ^U†Y)*=  1-(Y,Y)*=  (U^Y,Y) = -1(Y, Y)
            c*                  c*

Durch Subtraktion dieser Gleichung von der ersten folgt:

        1
0 = c-  -*
        c

Damit gilt:

cc*= 1

4.1.4 Zeitentwicklung

Aus der zeitabhängigen Schrödingergleichung folgt Y(x,t = 0)'-->Y(x,t) = ÛY(x,0). Û ist unitär und es gilt, sofern H^ nicht explizit von der Zeit abhängt:
        (     )
 ^         -t^
U = exp  - ih H

Wir denken uns die anfänglich gegebene Wellenfunktion nach Eigenfunktionen des Hamilton-Operators entwickelt:

            sum                                       (      )
Y(x,t = 0) =  Cnfn(x) mit ^Hfn = Enfn  und ^Ufn = exp  -itEn  fn
            n                                          h

4.1.5 Impulsdarstellung

Wir schreiben mittels der Fouriertransformation:
        integral                 --1-- integral  ~      ( p-)
Y(x) =   f(k)exp(ikx)dk =  V~ 2ph-  Y(p)exp ihx  dp

Y(x) '--> ~Y(p)

Die Übersetzungsregeln lauten wir folgt:

^x '--> x, ^p = - ih-@-
             @x

        @
^x '--> +ih --, ^p '--> p
        @p

[p^,^x] = - ih^1

Beispiel: Harmonischer Oszillator
 ^   ^p2-  mw2- 2
H =  2m +   2 ^x

Dieser gilt sowohl in Impuls- als auch in Ortsdarstellung. In dimensionslosen Variablen folgt:

           (  x2)              (  p2)
Y0(x) = exp - --  <==>  Y0(p) = exp ---
               2                   2

           (  x2 )                    (  p2)
Ym(x) = exp  --2  Hm(x) <==>  Ym(p) = exp - 2-  Hm(p)

Das gilt aber nur für den harmonischen Oszillator.