8.9 Lorentzinvarianz der DIRAC-Gleichung

Wir betrachten den Zustand eines Elektrons im Bezugssystem R. Dessen Komponenten ys(x) genügen vier Gleichungen.

|-----------------------------------------|
| sum 4  sum 3                                  |
|      (gm)st [i@m - eAm(x)]yt(x)- mys(x) = 0|  (1)
|t=1m=0                                   |
------------------------------------------

Machen wir nun eine orthochrone Lorentztransformation, wobei wir das neue Bezugssystem R' erhalten:

L (mit Parameter _O_m ,_O_0 > 0): R -L--> R'
                 n   0

Schreiben wir die Lorentztransformation kontravariant:

x'm = _O_m xn oder xm = x'n_O_m
       n               n

Betrachten wir außerdem den partiellen Differentialoperator, welcher einer kovarianten Transformation unterliegt: @m = @n'_O_ mn. Die Komponenten des Potential muß auch so transformieren wie der partielle Differentialoperator: Am(x) = An'(x')_O_ mn. Aus Gleichung (1) ergibt sich dann:

[^gm(i@'- eA'(x')) - m]y(L -1x') = 0 mit ^gm  =_  _O_m gn
      m    m                               n

Die Krux ist, daß die neuen Matrizen ^gm auch die CLIFFORD-Algebra erfüllen. Dies wollen wir überprüfen:

^gm^gn + ^gn^gm = _O_m _O_n (gagb + gbga)= _O_m_O_n  .2jab = 2jmn
               a  b                 a  b

Der letzte Schritt folgt aus der Tatsache, daß die _O_ am_O_ bn Lorentztransformationen beschreiben. Also (ohne Beweis) gibt es eine Matrix /\ mit ^gm  =_ _O_ amga = /\-1gm/\. Explizit aufgeschrieben bedeutet dies (gm)st = (/\-1)su(gm)uv(/\)tv. m ist ein Raumzeitindex und /\ ist im Raum E(S) definiert. Wir definieren nun y'(x)  =_ /\y(x) = /\y(L-1x'). Wir multiplizieren diese Gleichung von links mit /\:

|------------------------------|
[gm(i@'- eA' (x'))- m]y'(x') = 0|
------m----m--------------------

Das bedeutet, daß die DIRAC-Gleichung forminvariant ist bei Lorentztransformationen. Damit haben wir explizit bewiesen, daß die DIRAC-Gleichung lorentzinvariant ist. /\ kann so gewählt werden, daß /\ = g0/\-1G0 ist. /\ ist damit quasi-unitär. Wenn /\ diese Eigenschaften besitzt, gilt (g^m) = g0^gmg0. Die adjungierte DIRAC-Gleichung ist auch forminvariant mit y'(x')  =_ y(x)/\-1. Betrachten wir eine infinitesimale___________ Lorentztransformation. Zu jeder der 6 infinitesimalen „Drehungen“ gilt _O_mn = jmn - eZmn(ab), wobei Zmn(ab)  =_ jmajnb - jmbjna. Zu jeder dieser infinitesimalen Drehungen gehört eine Matrix /\(ab)(e) ~ 1 + ieSab. Mit der Bedingung _O_ nmgn = /\-1gm/\ findet man [Sab,gm] = i(  m         )
 db ga- damgb. Die Lösung ist Sab = 12(sab)  =_ 12(       )
 i2[ga,gb]. Machen wir dazu zwei Beispiele:

In der DIRAC-Darstellung der g-Matrizen findet man:

         (sm   0 )
skl = eklm  0   sm

Damit findet man 2iS12 = is3  ox 12. In der DIRAC-Darstellung gilt:

          (  )        ( )
/\^z(f) = cos  f- 14 + sin f- (is3  ox 12)
            2          2

Das ist genau die Transformation eines Teilchens mit Spin 1/2. Damit transformiert die Wellenfunktion bei Drehungen wie die Wellenfunktion eines Teilchens mit Spin 1/2. Vergleichen wir dies mit der Pauli-Theorie, wo wir folgende Transformation hatten:

             (  )     (  )
RPauli(f) = cos f- - sin  f-(is )
 ^z             2        2    3

Damals hatten wir einen Spinor mit zwei Komponenten; aber nun besitzt unser Spinor vier Komponenten. Hier gilt dann xm' = _O_ nmxn und y' = /\y. Der adjungierte Spinor transformiert nach y'(x') = y(x)/\-1.

 - 1m      m n
/\  g  /\ = _O_ ng

  (ab)                    i
/\    (e) = 1+ ieSab, Sab = 4[ga,gb]

Es gibt 16 kovariante Größen, welche linear unabhängig sind. Diese fassen wir in einer Tabelle zusammen:





Tensor Anzahl Klassifizierung Bemerkungen








S(x)  =_ y(x)y(x) 1 Skalar S'(x') = y'(x')y(x') = y(x)/\-1/\y(x) = y(x)y(x) = S(x)
P(x)  =_ y(x)g5y(x) 1 Pseudoskalar g5 = g0g1g2g3, {g5,gm} = 0
V m(x)  =_ y(x)gmy(x) 4 Vektor Stromdichte jm = ygmy mit Kontinuitätsgleichung @mjm = 0
Tmn(x) = y(x)smny 6 Tensor 2.Stufe P'(x') = det(_O_)P(x)
Am(x) = yg5gmy 4 Pseudovektor