3.8 Rotationsspektroskopie

3.8.1 Übergangswahrscheinlichkeit und Auswahlregeln

Intensität eines Übergangs ist proportional zum Quadrat des Übergangsdipolmomentes

|---------------|
|     integral   *      |
mfi =   Y f^mYidt |
-----------------

m ist das elektrische Dipolmoment.

Exkurs: Dipolmoment

PIC

Das Dipolmoment ist ein Vektor, für dessen Betrag |m| = q . R gilt. m ist für polare Moleküle /=0 und wird mit der Einheit 1D (1Debye), wobei gilt 1D = 3,3 . 10-30 C . m. Für permanente Dipole wie beispielsweise heteromolekulare zweiatomige Moleküle gilt:

m(HCl) = 1,08D, m(HI) = 0,42D

Induzierter Dipol: Polarisierbarkeit a für unpolare Moleküle mind = a . E

3.8.2 Rotations-Raman-Spektroskopie

Es gelten die Auswahlregeln DJ = ±2 (und DJ = 0).

m = a.E(t) = aE cos(w t)
               0     0

Wenn das Molekül rotiert, ist die Polarisierbarkeit zeitabhängig:

a = a0 + Da cos(2wrt) mit der Rotationsfrequenz wr

Der Anfangswert wird während der Rotation zweimal erreicht. Es gilt Da = a||-a _L bezüglich der Ausgangsposition. Die weitere Herleitung findet man beispielsweise im ATKINS. Wir begnügen uns mit dem Ergebnis:

                        {  cos(w0 + 2wr)t
m = a0E0 cos(w0t)+ 1 DaE0                ==>  Stokes, Anti- Stokes
                 2         cos(w0- 2wr)t

Dies gilt nur für Da/=0. Bisher haben wir das ganze klassisch betrachtet, doch jetzt wollen wir das Quantenmechanik mit einbringen, um das Spektrum zu verstehen.

PIC

Raman-Absorption: w - 2wr

Anmerkung:

Für lineare Rotation gilt DJ = ±2 und für symmetrische Rotation DJ = ±1, ±2, (0) und außerdem DK = 0.

Wiederholung: Rotationsenergien von Molekülen