2.5 Heisenbergsche Unschärferelation

Wir betrachten die Messung der x-Koordinate und der x-Komponente des Impulses eines mikroskopischen Teilchens.

Beispiel: Elektronenbeugung am Spalt

PIC

Zu Beginn liegt eine Teilchendichte vor, welche durch die Wellenfunktion Y beschrieben wird. Hierbei tritt nur die y-Komponente und keine x-Komponenten auf. Nach Spalt der Breite d liegt dann die Unsicherheit Dx  -~ d für die x-Komponente und die Unsicherheit Dpx = psinf für die px-Komponente vor. Am Spalt gilt dann Dx . Dpx = dpsinf. Aus der Beugungstheorie ergibt sich sinf = c
d. Dies wird eingesetzt und man erhält:

              c
DxDpx  = d.p .--= p.c
              d

Mit der de Broglie-Beziehung p = hk = hc mit k = 2pc, wobei k der Wellenvektor ist, ergibt sich c = h
p und damit DxDpx  ~~ h. Die exakte Formulierung ist folgende:

       [      ]
          h--@-
[x^,^px] = x, i@x

Rechenregeln:

Beispielsweise gilt:

                                 =1
       [      ]     [    ]     [-- -]
[^x,^px] = x, h-@- = h- x, @- ,- h- -@,x  = ih
           i@x    i    @x    i  @x

[^x,^px] /= 0

Die Zustandsfunktion kann nicht gleichzeitig Eigenfunktion von ^x und ^p x sein. Eine gleichzeitige Angabe exakter Werte für x und px ist nicht möglich. Für eine Zustandsfunktion Y, die keine Eigenfunktion von  ist, bekommt man mehrere Werte für A in identischen Systemen. Die Standardabweichung ist gegeben durch:

      V~ ------   V~ ----------
sA =   (DA)2 =   <A2>- <A>2
                ---->0-----

           integral 
DADB  > 1 ||  Y*[^A,B^]Y  dt||
        2 |              |

Beispiel:
         1 ||i ntegral             ||  1  || integral          ||   1       || integral         ||
DxDpx >  2 .| Y*[^x,^px]Y dt|= 2 .|  Y*ihYdt| = 2 .h .|i|.|  Y*Y dt|

|----------|
|DxDpx > h-|
----------2-

In Worten:

Ort und Impuls können nicht gleichzeitig mit beliebiger Genauigkeit bestimmt werden. Je genauer man den Ort bestimmt, desto unschärfer (ungenauer) wird der Impuls. 

2.5.1 „Energie-Zeit“-Unschärferelation

Strenggenommen gibt es keinen Zeitoperator in der Quantenmechanik. Energie und Zeit sind folglich keine Kommutatoren. Stattdessen betrachten wir jetzt Energie- und Zeitunschärfe als Aspekt der zeitabhängigen Schrödingergleichung und definieren uns eine sogenannte Lebensdauerverbreiterung:

Jedem Zustand mit einer endlichen Lebensdauer kann nur eine unscharfe Energie zugeordnet werden. Wenn man das konsequent macht, erhält man tDE  ~~ h2, wobei t die Zeitkonstante für den Abfall (der Lebensdauer eines Zustandes) ist. Diese Zeit-Energieunschärfe ist Grundlage in der Spektroskopie.

Beispiel: Femtosekundenlaser

Es sei Dtp = 30fs = 3 . 10-14 s. Beispielsweise gilt für ein Gauß-förmiges Strahlprofil Dtp . DE = 0,441. Daraus ergibt sich:

DE  = 1,47 .1013 Hz= /\ 9,74 .10- 21 J = 490 1
                                     cm

Das heißt, es gilt cmax = 800nm und Dc = 31nm.