3.6 Rechnen mit Maxima/Minima

M < R   - M = {x|- x  (-  M }

Satz:

M  ,N < R  besitzen Maximum/Minimum. Es gelten:

  • max(M   U  N) = max(max M, max N)
  • M  < N ==> max M  < max N
  • min M = - max(- M )
  • max M  und M '= max M -->  m = m'

Es sei M   (_  R  . g  heißt obere Grenze/Supremum von M  , falls g  kleinste obere Schranke von M  ist.

           Definition
g = sup(M )-------->

Definition:

Satz:

Für die untere Grenze/Infimum gilt: inf(M ) = - sup(- M )  .

inf(M ) = s  gibt die größte untere Schranke von M  an.

          Definition
s = inf(M ) -------->

Übung:

Zeige, daß folgende Ungleichung gilt:

    x + y
x < ----- < y f¨ur x < y
      2

Beispiel:
M  < R :-M  = {x|- x  (-  M }

x  sei untere Schranke. x  (-  M  bedeutet dann, daß x < y   A  y  (-  M  .

Beispiel:

Betrachten wir folgende Menge:

M  = [0,1)

Die Behauptung ist nun, daß sup(M ) = 1  gilt.

  1. Die Elemente der Menge M  haben die Eigenschaft: M < 1
  2. Wir wählen eine obere Schranke: M  < S

Unser Ziel ist es nun, die obere Schranke so zu wählen, daß 1 < S  gilt. Dazu nehmen wir folgendes an:

           S + 1           1
S < 1 ==> S <--2-- < 1 ==> S < 2
             (- M

Das geht nicht, da y < S   A  y  (-  M  , was hier somit nicht erfüllt wäre. Es handelt sich also um einen Widerspruch und somit gilt S > 1  .

Satz:

Für das Supremum (kleinste obere Schranke) einer Menge gilt folgendes:

  • Aus g = sup(M )  folgt: M < g
  • Aus ~g < g  folgt: Es gibt ein x  (-  M  mit ~g < x < g

Für das Infimum (größte untere Schranke) wiederum folgt:

  • Aus g = inf(M )  folgt: M  > g
  • Aus ~g > g  folgt: Es gibt ein x  (-  M  mit ~g > x > g

Bemerkung:

Besitzt M  ein Maximum, dann gilt: sup(M ) = max(M )  M  ist nicht nach oben beschränkt, d.h. zu jeder Zahl k  gibt es x  (-  M  mit k < x  . Wenn M  nicht nach unten beschränkt ist, gibt es zu jeder Zahl k  ein x  (-  M  mit x < k  . Ist M  nicht nach oben beschränkt, so schreiben wir sup(M ) =  oo  . Ist M  nicht nach unten beschränkt, so schreiben wir inf(M ) = - oo  .

PIC

PIC

Es ist bekannt, daß g(x) = ex > 0   A  x  (-  R  , somit stellt 0 eine untere Schranke dar. 0 ist sogar die größte untere Schranke (Infimum). Des weiteren ist g(x) = ex /= 0   A  x  (-  R  . Folglich ist 0 kein Minimum anders als bei f(x) = x2  . Dort ist 0 nämlich gleichzeitig größte untere Schranke und Minimum, da f(0) = 0  .

Bemerkung zu  oo ,-  oo  :

 oo , - oo  sind Zeichen (keine Zahlen!), mit denen formal wie folgt gerechnet wird: (- oo  < x <  oo   A  x  (-  R)

x > 0,y  (-  R : x-=  oo  =  oo  . oo  =  oo  + y =  oo  .x =  oo 
             0              x
x < 0,y  (-  R : y-x  oo  = x. oo  = 0 = -  oo 
             ----= 0, oo  - (- oo ) =  oo ,(-  oo )(- oo ) =  oo 
             ±  oo

Folgende Ausdrücke besitzen keinen definierten Wert. Der Wert hängt vom mathematischen Zusammenhang ab (unbestimmte Ausdrücke):

0,  oo  ,  oo -, oo  -  oo , 0. oo ,  oo 0
0  oo   0

--
R = R  U  { oo ,-  oo }hei ßt abgeschlossene Zahlengerade

Jede nichtleere Menge reeller Zahlen, die nach oben beschränkt ist, besitzt ein Supremum.
M  /= P,M  < X ==>  es existiert sup(M )  (-  R

Für Q  ist dies falsch!

Satz (Skript Seite 216):

Die Menge N  ist nicht nach oben beschränkt.

Beweis:

N /= P  . Wir zeigen dies indirekt. Wir nehmen an, es gelte: N  (-  X  für ein x  (-  R  . Dann folgt daraus, daß sup(N) = G (-  N  existiert. Dann gilt:

n < G A n  (-  N

Mit n  und mit 1  (-  N  gelte n + 1 < G   A  n  (-  N  . Dann folgt hieraus wiederum:

n-<-G---1 A x- (- -N|
----------------|

Dabei handelt es sich also um einen Widerspruch: N  ist unbeschränkt.

Satz:

Zu jeder reellen Zahl x  gibt es n0  (-  N  mit x < n   A  n > n0  .

Satz (Skript Seite 17,18):

Zu jeder positiven Zahl e  gibt es eine natürliche Zahl n0  mit:
1-
n < e   A  n > n0  (                )
                1
 Setze vorher x = e
1      -e    1-
e < n|.n     n < e

Folgerung:

Es gelte für a  (-  R : a > 0,a < 1  A n  (-  N(n > n0) --> 0 = 0
               n

Satz:

Für x  ,y  (-  R  gelten: x < y  und y- x > 1  . Dann gibt es k  (-  Z  mit x < k < y  .

Satz:

Für x,y  (-  R  gelte x < y  . Dann gibt es ein r  (-  Q  mit x < r < y  . Die Dichtheit der rationalen Zahlen in R  :
Für n0  (-  N  :  1
n- < y- x .n0
 0    >0
1 < n0(y- x) = n0y - n0x

n x < k < n y |.1-    x < k- < y
 0        0     n0        x0

Folgerung:

Zu x  , y  (-  R  mit x < y  gibt es q  (-  R\Q  mit y < q < y  .

==> x < r < y  r   (-  Q --> x < r < r < y mit r , r   (-  Q
       1      1           1   2         1  2

q = r +  V~ 1-(r  -r )
     1    2  2   1
         <1

 V~ -
  2 > 1 <==> 2 > 1

  1. r1 < q < r2
  2. q  (-  R \Q
 V~ -  r2--r1
  2 = q- r1  (-  Q

Wäre q  (-  Q  , so würde folgen:  V~ 
 2  (-  Q  . Dabei handelt es sich um einen Widerspruch.

Satz:

Q  genügt (V) nicht. Das heißt:
Aus M  < Q  , M /= P  , M  nach oben beschränkt folgt im allgemeinen nicht sup(M )  (-  Q  .
Betrachte:  M  = {x  (-  Q |(x > 0) /\  (x2 < 2)2} }
            M  /= P : 1  (-  M                (V )sup M  existiert  (-  R
            M  < 2

Behauptung:

Es sei              V~ -
S = sup(M ) = 2  . Dann gilt  2 ?!
S  = 2  , das heißt,  2
S > 2  und  2
S  < 2  müssen ausgeschlossen werden. Aus M  < S  folgt dann 1-<-S  . Bilde anschließend mit S  :

  '  2S + 2
S  = -S +-2

Übung:

Für  '
S gelten:

             2
S'= S = 2--S--
        S + 2

 2      ---2---  2
S - 2 = (S + 2)2(S - 2)

Wir nehmen folgendes an:

S2 > 2 ==> S > S'> 0 ==> S2 > S'2

S'2 > 2 > x2  A x  (-  M

    '
==>  S > x A  x  (-  M

S' ist obere Schranke von M  : S'< S  . Dies ist ein Widerspruch, da S  die kleinste obere Schranke ist.

M  = {x| x > 0,x2 < 2}, S = sup(M ),S'= 2S-+-2
                              2- S2   S + 2
                      S'- S = ------
                       '2      2 +S2     2
                      S  -2 = (S-+-2)2(S  -2)

                V~ 
S2 > 2(S = 2) ==>  2 < S'< S

                  V~ 
S2 < 2 ==> S < S' < 2

                         2S1 + 2
Setze S1 = 2 ,berechne S2 = S-+2-
                          1

Sn+1 = 2Sn +-2
       Sn + 2

     { x   ,x > 0
|x|=  - x  ,x < 0

x < M ==>  -M  < -x --> sup(-M ) existiert ==> infM = - sup(-M ) existiert