5.8 Der Spin

Das Schrödinger-Theorem der Atomphysik braucht zwei Modifikationen:

Betrachten wir ein Atom mit Z „Elektronen“ (ohne Spin) im Schwerpunktsystem:

     sum Z ( p2  Ze2 )   sum      e2
H =      -i-- ----  +    ------2-
    i=1  2m    ri     i<j |ri- rj|

Das Atom soll sich nun in einem konstanten Magnetfeld B befinden. Das Vektorpotential läßt sich dann schreiben als:

    1
A = -B × r
    2

Wir schreiben den Hamilton-Operator nun als:

          eh--   L-     2
H  = H0 - 2mcB . h + O(B )

Um zu zeigen, daß dies gilt, machen wir folgende Transformation:

         e
pi '--> pi- cAi

(       )2         (       )
  p2 - eA   = p2- e  Ap + pA  +O(B2)
      c          c

Nach einer längeren Rechnung folgt:

      (       )                                |------------------|
p2- e  Ap+ pA  +O(B2)  = p2-e B.(r× p)+O(B2) = |p2- eB .L + O(B2) |
    c                       c                  -----c-------------

Wir führen das Bohrsche Magneton mB ein:

|---------|
|     -eh--|
-mB-=-2mc--

Es sei nun B ||^z und des weiteren haben wir ein vollständiges Eigensystem von H0, L2 und Lz bestehend aus den Eigenvektoren |n,L,M>. L ist hierbei ganzzahlig und M laufe von -L bis +L. Es liegen außerdem die Energie-Eigenwerte En,L,M vor, für die gilt:

En,L,M = En,0L - mBBM

Wir erwarten damit ein Multiplett von 2L + 1 äquidistanten Niveaus. 2L + 1 ist nun eine ungerade Zahl. Man findet aber experimentell leider etwas anderes:

Die Lösung des Problems ist nun folgende: Das Elektron besitzt einen Eigendrehimpuls von der Größe 1
2h (Spin s = 1
2), den das magnetische Moment mS = gS e
2mc-s zugeordnet ist. Aus die relativistischen Dirac-Theorie erhält man exakt gS = 2. In der relativistischen Quantenfeldtheorie (QED) findet man jedoch:

                 2
gS = 2 + C1a +C2a + ...

Es handelt sich hier um die sogenannte Lamb-Verschiebung (Lamb-Shift).